Ganz Rosenheim träumt von der Mode

von Redaktion

Modenschau krönender Abschluss der achten Rosenheimer Seniorenkulturtage

Rosenheim – Dieser Laufsteg war kein roter Teppich, sondern ein glänzender Holzboden im Saal der Seniorenbegegnungsstätte Rosenheim. Alles an dieser Modenschau war anders: Die Models waren zum Teil weit über 60 Jahre alt. Keine scheute sich, unter farbenfrohen Wendekleidern Bademode und viel Haut zu zeigen. Das Spiel mit Überraschungen beherrschten die Damen perfekt. Der erste grazile Gang mit Haushaltsschürze und Staubwedel wechselte schlagartig zur Kleidung im Tigerlook. Vom Lederkostüm bis zum Abendkleid in Weiß mit großem Sommerhut war alles dabei. Passend zu den Modeströmungen von der Hippiewelle bis zur Haute Couture erklang Musik.

Spiel mit den Schönheitsidealen

Neun Seniorinnen zeigten zum Finale der achten Rosenheimer Seniorenkulturtage nicht nur Mode und Moden aus mehreren Jahrzehnten, sie spielten auch mit Schönheitsvorstellungen, zeigten ohne Scheu und mit viel Humor ihre Weiblichkeit im Alter. Mit graziösen Schritten, stolz und würdevoll, gingen die Frauen durch den vollen Saal der Begegnungsstätte. Die Kleider, die sie präsentierten, stammen nicht aus den neuen Kollektionen von Modeschöpfern, sondern aus den eigenen Kleiderschränken. Keine der neun Frauen, die den Saal zum Lachen und Staunen brachten, war zuvor schon einmal über einen Laufsteg geschritten. Den Mut, Mode im Alter zu präsentieren und zu parodieren, fanden sie gemeinsam in der Gruppe.

Ursula Flohr-Brumm, Leiterin der Caritas Seniorenbegegnungsstätte Rosenheim, hatte eigens für die Schau unter dem Titel „Ganz Rosenheim träumt von der Mode …“ ein Team zusammengestellt. Die Models hatten sich vorher nicht gekannt, so Flohr-Brumm. Doch die gemeinsame Freude an Mode und die Vorbereitungen für die Präsentation schweißten sie zusammen. Abschließend gestalteten sie das Finale der achten Rosenheimer Seniorenkulturtage, die in diesem Jahr unter dem Thema Schönheit und Mode standen.

Susanne Staiger, Kursleiterin für die Fremdsprache Spanisch, und Schatzmeisterin des Fördervereins der Seniorenbegegnungsstätte Rosenheim, moderierte die extravagante Kleiderschau und entführte das Publikum in die Urlaubswelt mit Sommer, Sonne, Strand und Meer.

„Die Auswahl an ausgefallenen Kleidungsstücken fiel leicht“, berichtete sie. „Die Frauen brachten ihre Lieblingsstücke und wir schauten, wem was passt. Einige unserer Models haben wahre Schätze in ihren Schränken.“

Die Bruckmühler Rentnerband unter der Leitung von Friedrich Botzenhardt führte die Modenschau musikalisch mit einem Bläserquintett ein und leitete mit Klarinettenmusik zum kulinarischen Ausklang über. Auch Zweiter Bürgermeister Anton Heindl und Wilhelm Hermann, Erster Vorsitzender des Fördervereins der Caritas-Seniorenbegegnungsstätte, der zusammen mit der Begegnungsstätte Rosenheim die jährlichen Kulturwochen veranstaltet, waren zur Abschlussveranstaltung gekommen.

Begeisterung kennt keine Altersgrenzen

„Die Begeisterung für Mode kennt keine Altersgrenze“, kommentierte Hermann die große Resonanz nicht nur auf die Modenschau, sondern auf die gesamten Seniorenkulturtage. Dabei dankte er allen Sponsoren, die die Seniorenkulturtage regelmäßig fördern.

„Wir haben mit dem Thema Mode in diesem Jahr den Nagel auf den Kopf getroffen“, freute sich Flohr-Brumm rückblickend. „Dabei beleuchteten wir Mode und Moden auf vielfältige Art und Weise“. Nicht nur Kleidermoden, auch Essenstrends, modische Figuren in Steinbildhauerei und Malerei standen auf dem Programm.

Ein Ziel der Seniorenkulturtage sei es immer auch, kreative Potenziale zu fördern. Kursleiterinnen der Begegnungsstätte gestalten die Veranstaltungsreihe aktiv mit. Die Frühstückslesung „Chapeau!“ mit autobiografischen Geschichten aus der Feder von Senioren nutzte den Erinnerungsschatz älterer Menschen. Weitere Veranstaltungen luden zum Singen, zum Malen, zum Kreistanz, zur Märchenlesung, zur Musikmatinee und zu Museumsbesuchen ein. „Wir hatten wieder eine Mischung von Angeboten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Kreativität zusammengestellt und konnten aus den Potenzialen unserer Kursleiter und Kursteilnehmer schöpfen,“ so Flohr-Brumm, die besonders dem ehrenamtlichen Helferteam dankte.re

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