Rosenheim – Die Temperaturen steigen – und schon begeben sich die ersten Amphibien in der Region auf Wanderschaft. Mit den ersten Bewegungen rechnen Tierschützer bereits dieser Tage.
Frösche, Kröten, Molche und Unken gehen am liebsten auf Tour, wenn es nass ist und die Außentemperatur über fünf Grad liegt. Auf dem Weg von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern passieren sie auch einige Straßen. In den kommenden Wochen werden wieder zahlreiche ehrenamtliche Helfer ihren Teil dazu beitragen, die für die Tiere sehr gefährliche Wanderung etwas sicherer zu gestalten.
Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Landratsamtes im Landkreis Rosenheim etwa 9000 Amphibien sicher über die Straße gebracht. Dafür waren 59 Helfer und Helferinnen über 1000 Stunden ehrenamtlich im Einsatz. Das Landratsamt und der Bund Naturschutz appellieren an die Verkehrsteilnehmer, Rücksicht zu nehmen – nicht nur auf die Frösche und Kröten, sondern vor allem auf die ehrenamtlichen Amphibienschützer am Straßenrand.
In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Kreisbauhöfe und des Straßenbauamtes werden in den kritischen Bereichen nach Möglichkeit Schutzzäune, inklusive Auffangeimern, aufgestellt. Auch Hinweisschilder und wenn notwendig sogar Geschwindigkeitsbeschränkungen sollen helfen, sowohl die Tiere, als auch die ehrenamtlichen Helfer im Einsatz zu schützen.
Da die Tiere vorwiegend ab der Dämmerung bis zum Tagesanbruch unterwegs sind, werden die Helfer bis in die späten Abendstunden und am frühen Morgen versuchen, die reisefreudigen Amphibien sicher über die Straße zu bringen. Zum einen werden Frösche und Kröten, die in die Auffangeimer gefallen sind, über die Straße getragen. Zum anderen sammeln Helfer aber auch Amphibien ein, die bereits auf der Fahrbahn unterwegs sind, damit sie nicht überfahren werden.
Um möglichst viele Amphibien zu retten, sucht der Bund Naturschutz noch Helfer. Vor allem in den Bereichen Aschau, Halfing und Höslwang, Rott, Prutting und Söchtenau sowie Wasserburg werden dringend Unterstützer benötigt. Spezielle Voraussetzungen sind dafür nicht nötig. Wichtig seien Wetterfestigkeit, geeignete Kleidung und eine Stirnlampe. Interessenten melden sich im Büro des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Rosenheim, telefonisch unter 08031/12831, oder per E-Mail an rosen- heim@bund-naturschutz.de.
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