Samerberg – Die Planungen für den Kindergarten-Neubau werden abgespeckt. Dies hat der Samerberger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Grund dafür sind die hohen Kosten, die eine siebengruppige Einrichtung verursacht hätte. Ein Vorhaben der Größenordnung von rund sieben Millionen Euro hätte die Gemeinde finanziell nicht stemmen können. Die reduzierte Neubau-Planung sieht nun ein Gebäude mit fünf Gruppen vor: drei für den Kindergarten- und Krippenbereich und zwei für die Schulkind-Betreuung. Hier liege die Kostenschätzung bei 4,8 Millionen Euro, erläuterte Bürgermeister Georg Huber: „Eine bedarfsgerechte Planung, die auch bezahlbar und jederzeit erweiterbar ist“, hieß es in der Sitzung.
Die Zusammenfassung aller Betreuungseinrichtungen an einem Standort, so wie es das Samerberger Konzept lange Zeit vorsah, scheitert letztlich an den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. Das hatte sich nach den jüngsten Gesprächen mit dem Architekten, der Finanzverwaltung im Rathaus und der Gemeindeaufsicht im Landratsamt abgezeichnet.
Zwar hätte man bei einem sieben Millionen Euro-Projekt etwa zwei Millionen Euro Fördermittel erhalten und eine Eigenbeteiligung von einer Million Euro aus den Rücklagen verwenden können, aber die restliche Summe von rund vier Millionen Euro über Kredite zu finanzieren, hätte den Schuldenstand der Kommune zu hoch werden lassen.
Am Ende einer kontroversen, aber doch sehr konstruktiven Diskussion stimmte eine Mehrheit von 10:3 Stimmen für die reduzierte Planung, die aber alle Erweiterungsmöglichkeiten offen hält. Hier wird die Gemeinde ein Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro aufnehmen müssen – nach Einschätzung von Kämmerer Werner Fuchs eine „gerade noch leistbare Summe“.
Die bestehende Kinderkrippe und der Kindergartenstandort in der Törwanger Dorfmitte sollen vorerst weiter betrieben werden. Auch wenn der Samerberger Gemeinderat dem Bürgerantrag zur Aktualisierung des Flächennutzungsplans nicht zugestimmt hat, so hat der Antrag beim Gremium doch etwas bewirkt und Diskussionsstoff geliefert.
Mit dem viel zitierten Thema „Bürgerbeteiligung“ wolle man sich eigens beschäftigen und eine für die Gemeinde Samerberg passende Form der Beteiligung finden. Noch wichtiger war dem Gemeinderat allerdings, dass damit auch eine Leitbilddiskussion eingeleitet wird, bei der Ziele für die künftige Gemeindeentwicklung formuliert werden sollen. Die Bürger sollen hierbei auch angemessen mitwirken können.
Ob dann die Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans ganz oben auf der Prioritätenliste steht, wolle man sich offen halten, so die mehrheitliche Meinung im Gemeinderat. Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans würde die Gemeinde zwischen 150000 und 350000 Euro Kosten, hinzu käme noch ein erhöhter Personalaufwand mit geschätzten Kosten von rund 50000 Euro jährlich. Bevor man sich in so ein großes Verfahren stürze, wolle man aber zuerst Ziele und Leitbilder diskutieren.re