Würfel, Tüten, Dosen: Die Nahrungsmittelindustrie hat schon früh allerlei Möglichkeiten gefunden, Suppen für die extrem schnelle Küche anzubieten. Das Ergebnis war kulinarisch meist eher fragwürdig. Seit einigen Jahren gibt es eine neue Variante. Die Suppe aus dem Tiefkühlregal. Die – nicht gerade als Fertig-Food-Junkies bekannten – Tester der Stiftung Warentest haben bei einem ersten Prüflauf dieser Produkte in der Zeitschrift „Test“ erstaunlich gute Noten vergeben. Selbst das schwächste Produkt im Test schrammte mit der Note 2,6 haarscharf an der Bewertung „gut“ vorbei. Auf dem Geschmacks-Prüfstand mussten Tomaten und Linsensuppen.
Kein wirklicher Ausrutscher
Und auch bei den Einzelnoten in den Disziplinen Sensorisches Urteil, Mikrobiologische Qualität und Deklaration war „befriedigend“ die schlechteste Teilnote. Bei Schadstoffen, und der Nutzerfreundlichkeit der Verpackung gab es nur die Urteile „gut“ oder „sehr gut“.
Lediglich einmal vergaben die Tester die Note „ausreichend“. In der ernährungsphysiologischen Bewertung viel die „Frische Suppe Kokos-Tomate“ von Convency auf, weil bereits eine Portion die empfohlene Tageszufuhr an gesättigten Fettsäuren überschreitet. Selbst dieser Ausrutscher konnte der Suppe die Gesamtnote 2,3 nicht verhageln. Dafür sorgte die sehr gute Geschmackswertung.
Bei zwei Suppen passt die Würzung nicht
Schwerer wiegt es, wenn der Geschmack nicht stimmt. Denn das Sensorische floss mit 45 Prozent als Schwergewicht in die Gesamtnote ein. Und da patzten die Produkte der Küchen Brüder, die zweimal die Note drei bekamen. „Leicht dumpf“ stand jeweils im Urteil der Tester und „ein Würzungsfehler“.
Dennoch schaffte es die Linsensuppe mit der Note 2,5 gerade noch auf ein Gut, Die Tomatensuppe erreichte 2,6 und damit nur die Note „befriedigend“ – und ist damit das Schlusslicht im Test. Mit 66 Cent pro 100 Milliliter lagen beide Suppen preislich im unteren Bereich des Testfelds. Die Spanne (pro 100 Milliliter) reichte von 58 bis 98 Cent. Doch es gab auch drei Tomatensuppen mit Geschmacks-Bestnote. Neben der bereits genannten Convency (62 Cent) waren das die Rewe to Go Tomatensuppe (70 Cent) und Kuhlmanns Hof Tomaten-Suppe mit Basilikum (84 Cent).
Vier Linsensuppen schmeckten sehr gut
Unter den Linsensuppen hinterließen bei den Testern sogar vier einen sehr guten Geschmacks-Eindruck: Erneut Kuhlmanns Hof (Linsensuppe mit Koriander und Curry 84 Cent) und Convency (Frische Suppe Kokos-Linse, 73 Cent) aber auch Hofküche Gelbe Linsensuppe vegan (68 Cent) und Rose Schwäbischer Linseneintopf (98 Cent). Alle anderen Suppen waren geschmacklich gut – also kein großes Risiko.
Umweltbilanz besser als bei der Dose
Wie aber sieht es mit dem Umweltschutz aus? Die meisten Suppen kommen in Plastik oder beschichteten Pappbechern daher. Bei elf von insgesamt 15 Suppen ist das Polypropylen. Das ist recycelbar. Allerdings weiß niemand, wie hoch die Wiederverwertungsquote ist. Vier Suppen werden in beschichteter Pappe verkauft, wo vor einer Wiederverwertung die Beschichtung herausgelöst und als Müll verbrannt werden muss.
Nur ein Produkt, die Roggencamp Organics Premium Bio-Tomatensuppe mit Orange und Sternanis (93 Cent), wird im Beutel geliefert Er hat eine bessere Ökobilanz, aber einen praktischen Nachteil. Die Suppe soll im Topf erwärmt werden. Alle anderen getesteten Suppen können samt mitgeliefertem Becher in der Mikrowelle warm werden. Dabei gehen, so die Tester, keine Schadstoffe aufs Essen über. Auch der Geschmack wird nicht beeinflusst. In jedem Fall sind die Verpackungen bei der CO2-Bilanz günstiger als Glas oder Dose.