Der Frühling ist in Sicht. Die kalten Nächte und Schneefälle haben die Frühlingsfreude gedämpft. Kübelpflanzen brauchen nun mehr Aufmerksamkeit, erläutern die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Frostempfindliche Kübelpflanzen verbringen die Wintermonate im Keller oder in einem ungeheizten Raum. Jetzt ist es Zeit, sie aus dem Winterschlaf zu wecken.
Kontrolle im Winterquartier
Bleibt es noch lange Zeit kalt, so ist zumindest regelmäßiges Kontrollieren im Winterquartier nötig. Hierbei wird besondere Aufmerksamkeit auf mögliche Schädlinge gelegt. Am besten entfernt man diese gleich mechanisch. Löst sich die Erde vom Topfrand, benötigen die Pflanzen Wasser. Draußen wird das Lichtangebot täglich größer. Deshalb sollte man auch den Kübelpflanzen mehr Licht gönnen und sie an Fenster, in Kleingewächshäuser und Wintergärten stellen. Bei ausreichend Helligkeit können die Temperaturen im Raum auch etwas steigen. Gegebenenfalls muss die Lüftung angepasst werden, denn Temperaturen über 20 Grad Celsius sollten nicht erreicht werden.
Zeit für den Rückschnitt
Das zeitige Frühjahr ist ein günstiger Zeitpunkt für den Rückschnitt. Zu üppige Pflanzen werden ausgelichtet, in Form gebracht, kranke und abgestorbene Äste sowie lange und schwache Austriebe entfernt. Gerade bei einem geringen Lichtangebot im Überwinterungsquartier bilden sich sehr schwache und hellgrüne Triebe. Diese kann man bis auf wenige Augen zurücknehmen. Bei den Schnittmaßnahmen entfernt man auch gleich einige Schädlinge, denn diese sitzen bevorzugt an den jungen und weichen Trieben.
Mehr Raum für die Wurzeln
Alle paar Jahre ist ein Umtopfen sinnvoll. Alte und kranke Wurzeln entfernt man dabei. Als neue Erde eignet sich besonders Kübelpflanzenerde. Durch grobe und strukturstabile Bestandteile wie Lavasplitt, gebrochene Tonkugeln bleibt das Substrat über mehrere Jahre ausreichend locker und luftig und sackt nicht zusammen. Die neue Erde hält für die Pflanzen in den nächsten Wochen ausreichend Nährstoffe zur Verfügung. Nach etwa sechs bis acht Wochen beginnt die Düngung.
An den Platz im Freien gewöhnen
Sonne und warme Temperaturen locken, vor allem mediterrane Kübelpflanzen ins Freie zu stellen. Es ist gut, dies bei milden Temperaturen zu tun, um die Pflanzen langsam abzuhärten. Problematisch ist die Sonneneinstrahlung, denn auch „Sonnen-Pflanzen“ können einen Sonnenbrand bekommen. Alle überwinterten Kübelpflanzen, insbesondere Arten wie Oleander oder Lorbeer, die ihr Laub nicht abwerfen, müssen vorsichtig an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt werden.
Bevor die Pflanzen an ihren Sommer-Sonnenplatz auf Balkon und Terrasse gelangen, sollten sie zwei bis drei Wochen im Schatten oder Halbschatten stehen. Somit vermeidet man Blattschäden durch die ungewohnte UV-Strahlung. Alternativ kann man die Pflanzen mit einem locker gewebten Tuch überspannen, um so Schatten zu spenden. Beginnt das Abhärten schon frühzeitig an einem geschützten Standort (etwa ab Mitte oder Ende März, sobald es die Temperaturen erlauben), entwickeln sich kräftige grüne Triebe, welche die Blütenbildung begünstigen. Bei längerem Frost müssen die Pflanzen jedoch wieder eingeräumt werden. Gibt es nur noch gelegentlich kalte Nächte mit wenigen Minusgraden, ist es ausreichend, die Pflanzen mit Vlies oder Decken zu schützen. Auch wenn Kübelpflanzen ein bisschen Arbeit machen, so erfreuen sie uns im Sommer mit üppigem Wachstum, wunderschönen Blüten oder auch betörendem Duft.