BERÜHMTE NAZIGEGNER

von Redaktion

Rupert Mayer

Pater Rupert Mayer war Jesuitenpater und Seelsorger in München und bezog vor allem ab dem Jahr 1935 in Kirchenpredigten offen Stellung gegen das Regime. Mayer hatte im Ersten Weltkrieg als Divisionspfarrer fast das komplette linke Bein verloren. Ein 1937 erteiltes Predigtverbot missachtete er, weshalb er sechs Monate ins Gefängnis musste. Da er unbeirrt fortfuhr, kam er letztlich ins Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort, durch Misshandlung und Krankheit dem Tode nahe, wollten die Nazis keinen Märtyrer schaffen und stellten ihn im Kloster Ettal unter Hausarrest. Nach Kriegsende kehrte Mayer nach München zurück und erlitt am 1. November 1945 während einer Messe einen tödlichen Schlaganfall. Wegen seiner Beinprothese blieb er aufrecht stehen, weshalb die Münchner über ihn sagten: Selbst im Tod ist der Pater Mayer nicht umgefallen.

Hans und Sophie Scholl

Ihre Namen sind zum Inbegriff des Widerstands gegen Adolf Hitler geworden. Die Münchner Hans und Sophie Scholl waren Mitglieder der studentischen Gruppe „Weiße Rose“, die im Untergrund gegen das NS-Regime agierte. Insbesondere verteilten sie Flugblätter gegen den Krieg und Hitler. Am 18. Februar 1943 wurden sie beim Verteilen von Flugblättern in der Ludwig-Maximilians-Universität gesehen, denunziert und nur wenige Tage später in Stadelheim enthauptet. Hans wurde 24 Jahre, Sophie 21 Jahre alt. Mit ihnen starb ihr Kommilitone Christoph Probst. Nach einem zweiten Prozess starben weitere Mitglieder der „Weißen Rose“ durch die Guillotine: die Studenten Willi Graf, Alexander Schmorell sowie ihr Philosophie-Dozent Kurt Huber.

Clemens August Graf von Galen

Clemens August Graf von Galen war von 1933 bis 1946 Bischof des Bistums Münster. Trotz seiner national-konservativen Grundhaltung lehnte er den aufkommenden Nationalsozialismus als Irrlehre ab. Er positionierte sich deutlich gegen die Rassenlehre sowie die kirchenfeindliche Politik Hitlers. 1941 hielt von Galen aufsehenerregende Predigten, die sich auch gegen das Euthanasie-Programm der Nazis richteten. Er rechnete fest mit seiner Verhaftung, was das NS-Regime jedoch aus Angst vor innerdeutschen Unruhen unterließ. Fortan wurde er deshalb der „Löwe von Münster“ genannt. Von Galen starb 1946 in Münster. 2005 wurde er durch Papst Benedikt XVI. selig gesprochen.

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