München – Zum Ausbildungsstart am 1. September kämpfen viele Betriebe in Bayern weiter mit unbesetzten Stellen. Wie die Bayerische Industrie- und Handelskammer (BIHK) am Freitag mitteilte, sind in ihrem Ausbildungsbereich Ende August noch 32 978 Stellen unbesetzt. Das entspricht 30,4 Prozent von allen am Jahresbeginn gemeldeten Ausbildungsplätzen in Industrie, Handel und Dienstleistungen. Auch das Handwerk sucht weiter nach Bewerbern und geht derzeit noch von mehreren Tausend Lehrstellen aus, so ein Sprecher des Bayerischen Handwerkstages (BHT).
Trotz freier Stellen beginnen ab September in Bayern wieder 70 765 junge Menschen eine Berufsausbildung. Davon entschieden sich 48 178 für eine Ausbildung im IHK-Bereich. 22 587 starten ihre Berufsausbildung dagegen im Handwerk. Das gaben BIHK und BHT am Freitag bekannt. Während die Zahlen im IHK-Bereich damit auf dem Niveau des Vorjahres liegen, spricht der Handwerkstag von einem Minus von 2,2 Prozent.
Mit Blick auf den Azubimangel ermutigt BIHK-Präsident Eberhard Sasse Schulabgänger, weiter ihre Chance zu suchen und sich zu bewerben. Dabei betont er die hohe Qualität der Ausbildung in den bayerischen Unternehmen und Berufsschulen sowie die guten Karriereaussichten danach. Auch der Bayerische Handwerkstag hofft noch auf Bewegung in den nächsten Monaten: „Erfahrungsgemäß werden bis in den Oktober hinein noch viele Ausbildungsplätze besetzt“, so Franz Xaver Peter–anderl, Präsident des BHT.
Von den insgesamt 200 verschiedenen IHK-Ausbildungsberufen in Bayern erfreuen sich auch in diesem Jahr Einzelhandelskaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Verkäufer, Industriekaufleute und Fachinformatiker der größten Beliebtheit. Und auch beim Handwerk bleibt der Trend stabil: Hier entschieden sich die meisten für die Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker, Elektriker, Anlagenmechaniker, gefolgt vom Friseur und Metallbauer.
Zu den neuen Auszubildenden in IHK-Berufen gehören ab September auch 1099 Flüchtlinge. Hier sieht die BIHK große Fortschritte: „Immer mehr Betriebe sehen in den Flüchtlingen zukünftiges Fachpersonal“, so Sasse. Insgesamt befinden sich derzeit in Bayern damit knapp 5000 Flüchtlinge in einer IHK-Ausbildung. mf