München – Es war der 25. Sommerempfang der Handwerkskammer für München und Oberbayern: Eigentlich eine gute Nachricht, doch die Handwerksbetriebe in Bayern sind besorgt. „Vieles ist im vergangenen Jahr ins Rutschen gekommen. Nationale Egoismen gefährden die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit. Der europäische Gedanke schwindet“, warnte Kammer-Präsident Franz Xaver Peteranderl am Mittwochabend in München. Politische Mehrheitsverhältnisse seien instabiler geworden, technologische Trendbrüche und veränderte gesellschaftliche Werthaltungen hätten Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung.
Peteranderl sagte aber auch: „Inmitten dieser Zeit der Unbeständigkeit, steht das Handwerk als stabiler Ruhepol.“ Zwar schwächele die Gesamtwirtschaft, der Aufschwung im Handwerk bleibe aber beständig. „Große Konzerne bauen Personal ab oder denken über Kurzarbeit nach, das Handwerk schafft neue Arbeitsplätze“, so der Kammer-Präsident. Peteranderl bedankte sich ausdrücklich bei Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für dessen Einsatz für mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik, mit der kleine und mittlere Betriebe gefördert worden seien. Gleichzeitig forderte der Kammer-Präsident von der Staatsregierung, sich in Berlin für eine neue Initiative zur energetische Sanierung einzusetzen.
Viel Diskussionsstoff für die Gäste des Sommerempfangs, darunter auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Arbeitsministerin Kerstin Schreyer (beide CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Nach München angereist war auch der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Peter Wollseifer. Ebenfalls zu den Gästen zählten der Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK), Eberhard Sasse, BIHK-Geschäftsführer Manfred Gößl. der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) Wolfram Hatz, vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt, der Chef des Flughafens, Michael Kerkloh, sowie der Chef der Messe, Klaus Dittrich. sh