München – Die zunehmende Expansion bei Elektroautos gefährde rund 55 000 Arbeitsplätze bei bayerischen Automobilzulieferern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Münchner ifo Instituts.
Demnach geraten vor allem Zulieferer, die Teile und Komponenten herkömmlicher Antriebsstränge produzieren, durch die zunehmende Elektrifizierung unter Druck. Denn durch den gesteigerten Fokus auf E-Autos wandeln sich auch die Anforderungen von Automobilherstellern an ihre Lieferanten. In diesem Zuge sieht die vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) in Auftrag gegebene Studie die Gefahr von Arbeitsplatzverlusten am Automobilstandort Bayern – vor allem bei Zulieferern, aber auch bei den Herstellern selbst.
Um die führende Stellung der bayerischen Automobilindustrie zu verteidigen, bedürfe es deshalb einer engen Zusammenarbeit aus Wirtschaft, Politik und Forschung. Geeignete Maßnahmen sieht Studienautor Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, beispielsweise in einer gesteigerten Förderung der Material- und Batterieforschung sowie in Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte. Subventionen für Batteriefertigungen lehne er dagegen wegen ihrer geringen Wirksamkeit für Arbeitsplätze und Wertschöpfung ab.
Auch beim autonomen und vernetzten Fahren sehen die Autoren Risiken – insbesondere durch die Konkurrenz aus den USA. Deshalb sei auch hier ein innovationsfreudiger Gesetzesrahmen für den Automobilstandort Bayern notwendig. mm