Rekord bei Nebenjobs

von Redaktion

3,4 Millionen Menschen haben zweite Beschäftigung – Geringer Hauptverdienst

Berlin – Immer mehr Menschen in Deutschland haben einen Nebenjob. So stieg die Zahl der Mehrfachbeschäftigten innerhalb von 15 Jahren kontinuierlich von knapp 1,4 auf rund 3,4 Millionen Mitte vergangenen Jahres. Das geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Mitte 2017 waren es noch rund 150 000 weniger. Der Anstieg von 1,4 auf 3,4 Millionen vollzog sich von Ende Juni 2003 bis Ende Juni 2018.

Die häufigste Kombination ist mit rund 2,9 Millionen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit mindestens einem Minijob. In knapp 330 000 Fällen wurden mindestens zwei sozialversicherungspflichtige Jobs kombiniert. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, sagte der dpa: „Für immer mehr Beschäftigte reicht das Einkommen aus einem Job nicht mehr aus.“

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die Forschungseinrichtung der BA, wies darauf hin, dass Nebenjobber im Schnitt in ihrem Hauptjob deutlich weniger verdienten als Menschen ohne Nebenjob. Nach einer Studie des Instituts bekommen Nebenjobber in ihrer Hauptbeschäftigung im Schnitt etwa 570 Euro im Monat weniger als Personen mit nur einem Job. IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber sagte dazu: „Das deutet darauf hin, dass relativ viele Nebenjobber auf das zusätzliche Geld angewiesen sind.“ Das treffe aber nicht auf alle zu.  dpa

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