Berlin – Für Fahrer älterer Diesel-Autos könnte es 2019 immer häufiger heißen: Durchfahrt verboten. Wegen jahrelanger zu hoher Belastung der Luft durch Stickstoffdioxid (NO2), haben Gerichte mehrere Städte in Deutschland zu Fahrverboten verdonnert. Ein Überblick:
. Hamburg ist bisher die einzige deutsche Stadt mit Fahrverboten, die auch 2019 bestehen bleiben. Seit Ende Mai gelten auf Abschnitten zweier stark befahrener Straßen Durchfahrtsbeschränkungen für Diesel bis zur Euro-Norm 5.
. Für Berlin hat das Verwaltungsgericht entschieden, dass von Sommer 2019 an mindestens elf Straßenabschnitte für Euro-5-Diesel zu sperren sind.
. In Stuttgart sind Dieselautos mit der Norm Euro 4 oder schlechter bereits vom 1. Januar 2019 an aus dem gesamten Stadtgebiet verbannt, Autos mit örtlichen Kennzeichen ab 1. April.
. In Frankfurt könnte die Innenstadt zum 1. Februar nach einem noch nicht rechtskräftigen Urteil des Verwaltungsgerichts Wiesbaden dicht sein. Dies betrifft Diesel bis zur Euro-4-Norm sowie Benziner der Schadstoffklassen 1 und 2. Für Euro-5-Diesel wäre demnach am 1. September Schluss.
. In Darmstadt wird es als Maßnahmen zur Luftverbesserung ab 1. Juni 2019 Diesel-Fahrverbote auf zwei Straßen geben. Darauf verständigte sich das Land Hessen mit der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und dem ökologischen Verkehrsclub VCD in einer Vergleichsvereinbarung, wie DUH und VCD am Freitag mitteilten.
. In Köln sollen Diesel bis zur Abgasnorm 4 sowie Benziner der Klassen 1 und 2 nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts vom 1. April an aus dem Zentrum und anderen Stadtteilen verbannt werden, von September an auch Euro-5-Diesel.
. In Bonn sind vom 1. April an zwei zentrale Hauptstraßen betroffen. Verbote könnten nur mit einem massiven Rückgang der Schadstoffwerte abgewendet werden, was aber als unwahrscheinlich gilt.
. Für Essen ordnete das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen vom 1. Juli an eine Fahrverbotszone an, zu der erstmals auch eine stark befahrene Autobahn gehört. Zunächst Diesel bis zur EuroNorm 4, vom 1. September an auch Euro 5.
. In Gelsenkirchen darf eine zentrale Hauptverkehrsstraße vom 1. Juli an nur noch von Dieselautos befahren werden, die die Euro-6-Norm erfüllen.
. Aachen muss ein Fahrverbot zum 1. Januar vorbereiten.
. Teile von Mainz könnten dichtgemacht werden. Wird in den ersten sechs Monaten 2019 der NO2-Grenzwert im Mittel nicht eingehalten, müssen nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts zum 1. September 2019 weitere Maßnahmen angeordnet werden – auch Fahrverbote.