Im Kampf gegen Steuerbetrug im Online-Handel verschärft die Bundesregierung die Regeln für Plattformen wie Ebay oder Amazon. Das erstmals unter der Leitung von Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) tagende Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf, mit dem die Unternehmen künftig für Verkäufer von Waren auf ihren Plattformen haften sollen, wenn diese keine Umsatzsteuer zahlen. Besonders Händler aus Fernost umgehen dies oft. Ziel ist es, die Steuereinnahmen des Staates stark zu erhöhen. Ab 2019 sollen die Online-Marktplätze für die Umsatzsteuer ihrer Händler generell in Haftung genommen werden.
Nur wenn die Unternehmen dem Finanzamt eine Bescheinigung über die steuerliche Registrierung der Verkäufer vorlegen, die bei ihnen aktiv sind, haften sie nicht selbst.
Die Bundesregierung hat die ursprünglich geplante Übernahme einer deutschen Firma durch Chinesen vorsorglich untersagt. Das Kabinett beschloss eine entsprechende Ermächtigung, wie es aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums hieß. Grund seien „sicherheitspolitische Gründe“. Konkret geht es um einen geplanten Verkauf des westfälischen Werkzeugmaschinenherstellers Leifeld Metal Spinning an chinesische Investoren. Allerdings habe der Interessent kurz vor der Kabinettssitzung mitgeteilt, vom Kauf des Unternehmens zurückzutreten, hieß es.
Die stark gestiegene Nachfrage nach 911er und Panamera hält den Sportwagenbauer Porsche trotz weiterhin hoher Kosten auf Kurs. Zwar legte das operative Ergebnis der VW-Tochter im ersten Halbjahr erneut schwächer zu als der Umsatz, wie aus Zahlen des Konzerns hervorgeht. Mit einer Umsatzrendite von 17,5 Prozent liegt Porsche allerdings weiter deutlich über dem Ziel von mindestens 15 Prozent.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch wieder im Griff gehabt. Anleger blieben vorsichtig und hielten sich zurück, zumal auch viele Unternehmensberichte veröffentlicht wurden und erneut geldpolitische Entscheidungen anstanden. Der Dax beendete den Tag mit einem Minus von 0,53 Prozent auf 12 737,05 Punkte. Die Europäische Zentralbank setzte den Euro-Referenzkurs auf 1,1696 (Dienstag: 1,1736) US-Dollar fest. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite vor dem anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank von 0,25 auf 0,27 Prozent.