Man kann unter noch so vielen #MeToo-Hashtags dazu aufrufen, dass sich endlich etwas ändern muss bezüglich des täglichen Umgangs zwischen Männern und Frauen. Die Geste von Frances McDormand bei den Oscars aber zeigte, was wirklich zählt: dass Frauen ihren eigenen Wert erkennen, entsprechend selbstbewusst hinaustreten und zeigen, was in ihnen steckt.
Als McDormand die weiblichen Nominierten bat, sich zu erheben, wurde sichtbar, dass die Damen zwar noch immer in der Minderheit sind, aber präsenter als vor ein paar Jahren. Greta Gerwig etwa, als Autorin und Regisseurin für „Lady Bird“ nominiert, oder Rachel Morrison für ihre Kameraarbeit in „Mudbound“.
Ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, jung oder alt – in einer aufgeklärten Gesellschaft, als die wir uns feiern, sollten das keine Kriterien für Erfolg sein. Sondern allein die Begeisterungsfähigkeit, der Fleiß, das Aufgehen in der eigenen Profession. Hollywood lehrt uns das gern in pathetischen Worten. Zeit, dass sich jeder, der unterschätzt wird und sich selbst unterschätzt, davon motivieren lässt. Damit wir keine Hashtags und keine leidenschaftlichen Appelle mehr benötigen. Sondern wie selbstverständlich jeder seinen Platz findet und voll Freude ausfüllt.
Katja Kraft
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