Niki-Bieter springen reihenweise ab

von Redaktion

Berlin/Brüssel – Daumen hoch bei einer Airberlin-Tochter, Daumen runter bei einer anderen: Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme der LG Walter (LGW) durch Lufthansa unter Auflagen erlaubt. „Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager in Brüssel. Der Kauf soll im Januar nächsten Jahres vollzogen werden.

Gleichzeitig sprangen im Bieterrennen um die insolvente Airberlin-Tochter Niki mehrere Interessenten ab. Sowohl der Berliner Logistiker Zeitfracht als auch die irische Billigfluglinie Ryanair teilten mit, doch kein Kaufangebot für die österreichische Airline abzugeben. Der Berliner Logistiker Zeitfracht und die Wartungsfirma Nayak strebten jedoch Kooperationen mit möglichen Käufern an, sagte ein Sprecher, ohne auszuführen, wer dafür in Betracht kommen könnte. Airline-Gründer und Ex-Rennfahrer Niki Lauda gab hingegen ein Angebot ab, wollte zunächst aber keine Details nennen. Weitere Angebote kamen laut Medienberichten von Tuifly, dem Reisekonzern Thomas Cook (Condor) und der British-Airways-Tochter IAG.

Wie viele Interessenten ver um die Übernahme buhlen, blieb offen. Trotz der Frist bis Donnerstagmittag wurden noch bis in die Abendstunden Eingänge erwartet, wie ein Sprecher des Niki-Insolvenzverwalters Lucas Flöther sagte. Am heutigen Freitag sollten die Angebote dem Gläubigerausschuss vorgelegt werden. Das Gremium werde entscheiden, wie es bei der Investorensuche weitergehe.

Lufthansa hatte auch Niki übernehmen wollen, zog das Angebot nach Bedenken der EU-Kommission zu drohenden Monopolstrecken jedoch zurück. Niki meldete vergangene Woche Insolvenz an und stellte den Flugbetrieb ein. Tausende Passagiere saßen auf einen Schlag fest. Flöther will die Fluggesellschaft bis Anfang Januar verkaufen, damit keine Start- und Landerechte verloren gehen.  dpa

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