Der Weltmarkt für Medizintechnik steht vor großen technologischen Veränderungen. Das Geschäft wird immer software- und computergetriebener. Das stellt neue Anforderungen auch an Forschung und Entwicklung, deren Zyklen zudem massiv verkürzt werden. In sie steckt Siemens Healthineers bislang jährlich gut eine Milliarde Euro, also knapp ein Zehntel des gesamten Siemens-Konzernumsatzes.
Moderne Digitaltechnik im Krankenhaus wirkt sich in vielerlei Hinsicht aus. So meistert ein neues Labordiagnostiksystem der Erlanger 440 Tests pro Stunde. Eine solche Rate erreicht laut Siemens Healthineers kein Wettbewerber. Moderne Bildgebung über Minikameras wiederum ermöglicht minimalinvasives Einsetzen einer Herzklappe per Katheter und einem kleinen Schnitt mit dem Skalpell. Früher musste dazu der ganze Brustraum geöffnet werden. Drittes Beispiel Schlaganfall: Patienten kann dabei traditionell zwischen 15 und 25 Prozent wieder zu einem normalen Leben verholfen werden. Moderne Digitaltechnik bringt die Erfolgsquote nahe an 50 Prozent.
Größter Markt für Medizintechnik sind die USA, wo Siemens Healthineers gut vertreten ist. Die wichtigsten Wettbewerber in der Labordiagnostik sind der US-Konzern Abbott und die schweizerische Roche Diagnostics. Bei großen Medizingeräten konkurrieren die Erlanger mit General Electric, Philips und Toshiba. tmh