Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hat den geplanten Stellenabbau bei dem Technologieunternehmen verteidigt. Er sei fest davon überzeugt, dass der Kurs von Siemens und dessen Vorstandschef Joe Kaeser richtig sei, sagte Cromme der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag. Der geplante Abbau von 6900 Stellen und die Schließung von Standorten seien unausweichlich. Sachsens neuer Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) forderte eine faire Prüfung der Siemens-Standorte. Cromme betonte, die Nachfrage sei „dramatisch eingebrochen“ und werde nicht wieder das alte Niveau erreichen: „Wenn wir jetzt nicht reagieren, wird man uns hinterher Managementfehler vorwerfen.“
Die Siemens-Betriebsratsvorsitzenden haben Konzernchef Joe Kaeser wegen der geplanten Einschnitte indes Verantwortungslosigkeit vorgeworfen. Kaeser spreche öffentlich über Elitenversagen und Grundeinkommen, lasse aber „gegenüber den eigenen Beschäftigten die oft zitierte Verantwortung außer Acht“, hieß es in einem offenen Brief der Arbeitnehmervertreter an Aufsichtsratsmitglied Nathalie von Siemens und die Familie von Siemen.