Venezuela

Kryptowährung gegen Dollar

von Redaktion

Caracas – Mit der Schaffung einer eigenen Digitalwährung will Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro dem hochverschuldeten Land neuen finanziellen Spielraum verschaffen und Finanzsanktionen durch die USA umgehen. Die Kryptowährung namens „Petro“ werde „neue Formen der globalen Finanzierung“ vorantreiben, erklärte Maduro. Venezolanische Experten halten die Erfolgsaussichten des virtuellen Geldes, das sich auf die Rohstoffvorkommen des ölreichen Landes stützen soll, allerdings für begrenzt.

Die venezolanische Regierung kündigte zudem die Einrichtung einer Software-Plattform für den Kauf und Verkauf von Kryptogeld an.

Die Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der das südamerikanische Land wegen des Ölpreisverfalls in einer tiefen Krise steckt. Die Auslandsschulden Venezuelas belaufen sich Schätzungen zufolge auf 150 Milliarden Dollar (127 Milliarden Euro). Einige Ratingagenturen stuften Venezuela sowie den staatlichen Ölkonzern PDVSA bereits als teilweise zahlungsunfähig ein. Maduro machte wiederholt Sanktionen, die die USA gegen Venezuela verhängten, für die Lage des Landes verantwortlich.

Die Nationalwährung Bolívar verlor im vergangenen Jahr auf dem Schwarzmarkt um 95 Prozent gegenüber dem US-Dollar. Im kommenden Jahr dürfte die Inflation auf 2300 Prozent ansteigen.  afp

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