Rosenheim/Mühldorf – Im Dezember und zu Jahresbeginn herrscht in Gaststätten allgemein Hochbetrieb: Firmen laden ihre Mitarbeiter zu Weihnachtsfeiern ein, viele Familien gehen gemeinsam zum Essen. Und obwohl sich die Konjunktur spürbar abschwächt, ist das Geschäft in den heimischen Restaurants und Wirtschaften sehr gut gelaufen, wie eine Umfrage der OVB-Heimatzeitungen ergab.
Bestens besucht war in Rosenheim zum Beispiel das Traditionsgasthaus Stockhammer am Max-Josefs-Platz. Wie in den Vorjahren sei das Weihnachtsgeschäft mit Firmenfeiern etwa Mitte November angelaufen, sagt Restaurantleiter Pietro Di Bella im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen. „Um sicher einen Termin für eine Feier zu bekommen, sollte man schon im Sommer anfragen“, rät Di Bella.
„Leute wollen eine
schöne Zeit haben“
Namensvetter Giuseppe Di Bella, mit ihm weder verwandt noch verschwägert, ist Juniorchef der Restaurants Marco‘s in Aschau und in Stephanskirchen. Er sagt: „Bei uns war an jedem Abend viel los. Die Leute wollen gerade um Weihnachten und Silvester eine schöne Zeit haben.“
Auch beim Wirt von Dred in Jarezöd bei Großkarolinenfeld waren die Tische sehr gut besetzt. „Wir hatten in der Vorweihnachtszeit und um den Jahreswechsel alle Hände voll zu tun. Die Leute gehen nach wie vor gerne aus und auch die Firmen möchten ihren Mitarbeitern einen schönen Jahresausklang bieten“, berichtet Wirtin Katharina Weichselbaumer. Wie jedes Jahr seien viele Stammgäste da gewesen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Geschäft“, lautet ihre Bilanz.
Gleiches gilt für das Ristorante Roma in Prien, das sich den Gästen nach einem umfangreichen Umbau in frischem Gewand präsentiert. „Wir sind sozusagen ein neues Lokal“, sagt Inhaber Giuseppe Dell‘Anna. Es sei sogar noch mehr los gewesen als in den Jahren zuvor. „Es waren sicher einige Gäste neugierig, wie es jetzt bei uns aussieht. Außerdem gibt es in Prien nicht so viele Lokale, also verteilt es sich nicht wie etwa in einer Stadt“, so Dell‘Anna.
Personalsituation ist
zunehmend schwierig
Die Beobachtung, dass trotz Konjunkturflaute noch mehr los war als früher, teilt Robert Eder vom gleichnamigen Landgasthaus in Lohkirchen im Landkreis Mühldorf. Wie üblich sei das Weihnachtsgeschäft Mitte November in Fahrt gekommen und auch über den Jahreswechsel sei die Gaststube voll gewesen, so Eder. Wie auch andere Wirte verweist er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen darauf, dass vielmehr die Personalsituation zunehmend eine Herausforderung darstelle.
„Gerade in Spitzenzeiten um Weihnachten und Neujahr müssen wir mit weniger Fachpersonal als früher noch mehr leisten, das ist schwierig“, sagt der Gastwirt. Er sei daher sehr froh, dass er sich auf seine bewährte Mannschaft verlassen könne.
In der Stadt Mühldorf ist das Restaurant Wintergarten eine beliebte Adresse für Firmen- und Familienfeiern. Auch dort hatten die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen viel zu tun. Eine von ihnen ist Daniela Artmann, die auf OVB-Nachfrage sagt: „Das Geschäft lief wie in den Vorjahren sehr gut, wir hatten wieder zahlreiche Reservierungen.“
So war die Situation
in ganz Bayern
Diese positive Bilanz entspricht dem Fazit, das der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) zieht. Nach dessen Angaben gaben bei einer Umfrage rund 80 Prozent der Betriebe eine bessere beziehungsweise gleichbleibende Entwicklung im Vergleich zur Weihnachtssaison 2018 an. Bayern kommt dabei eine Sonderrolle zu, so Frank-Ulrich John, Geschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands: „Bundesweit ist zu beobachten, dass die Zahl der Firmenfeiern ein klein wenig rückläufig ist. Bei uns im Freistaat ist davon allerdings nichts zu spüren, da lagen die Buchungen mindestens so hoch wie in den vergangenen Jahren. Oft genug war es für die Firmen sogar schwierig, einen passenden Termin für ihre Feier zu bekommen“, so John.