Pfaffing – Zum 24-stündigen Warnstreik zahlreicher Mitarbeiter und der Gewerkschaft NGG am gestrigen Donnerstag vor den Toren von Alpenhain nimmt das Unternehmen Stellung. „Wir können diese Maßnahme in keiner Weise nachvollziehen, da sich Unternehmensleitung und Betriebsrat bereits in einem konstruktiven Gesprächsprozess befinden, um gemeinsam Lösungen für unser Unternehmen zu erarbeiten“, ließ die Pfaffinger Privatkäserei veröffentlichen.
Man habe bereits „wichtige Schritte“ eingeleitet, um dem Wunsch der Mitarbeiter nach „mehr Planungssicherheit für ihre Arbeitszeit und Transparenz bezüglich der Vergütungsstruktur“ eingeleitet. Es sei eine Projektgruppe gegründet worden, die an diesen Themen arbeite. Gestern hatte ein Großteil der 450 Beschäftigten den von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten organisierten Streik angetreten. Dem voraus geht ein jahrelanger Kampf von Gewerkschaft und Betriebsrat um faire und Lohn- und Arbeitszeitbedingungen (wir berichteten). Im Lauf des Streik-Vormittags meldete sich Betriebsratsvorsitzender Mehmet Ozkurt zu Wort und dementierte teils die Äußerungen der Geschäftsführung: Anders als von Alpenhain behauptet, gebe es keine konstruktiven Gespräche mit dieser.
„Im Gegenteil: Auch nach sieben Sitzungen einer Einigungsstelle mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern weigert sich die Firma strikt gegen einen Tarifvertrag.“ Die Geschäftsführung habe sich etwa über ein Votum des Betriebsrats hinweggesetzt, keine Sonntagsarbeit zuzulassen. Auch sei dafür keine Genehmigung der Gewerbeaufsicht eingeholt worden. Zudem habe Alpenhain 18 altgediente Mitarbeiter im Zuge der Schließung einer Käserei versetzt. „Das hat zu großem Unmut in der Belegschaft geführt“, so Ozkurt.