Raiffeisen-Volksbank eG schließt Filialen

von Redaktion

Aus für Polling, Teising und Hart/Alz – Neuer „Geld-bring-Service“ als Ersatz

Polling/Tüßling – Der stete Wandel, die fortschreitende Digitalisierung und das veränderte Kundenverhalten, haben die Raiffeisen-Volksbank Tüßling-Unterneukirchen eG dazu bewogen, ihre Filialgeschäftsstellen in Polling, Hart/Alz und Teising zu schließen. Damit einhergehend, wird es die Einführung eines „Geld-bring-Service“ geben. So steht es in einem persönlichen Kundenanschreiben des Vorstands, das in diesen Tagen zugestellt wird. Als erste Filiale wird Teising am 16. Oktober ihre Pforten schließen. Dort ist das Geldinstitut im Rathausgebäude zur Miete. In Hart und Polling, wo die Gebäude im Eigentum der Bank sind, wurde als Termin der 18. März 2020 genannt. Somit erfolgt für diese Geschäftsstellen nach der Reduzierung der Öffnungszeiten nun das „Aus“. Was dies für die Kunden und Mitarbeiter bedeutet und was zu dieser Entscheidung geführt hat, erklären die beiden Vorstände Holger Büttner und René Stadler im Interview.

Was hat Sie bewogen, diese Entscheidung zu treffen?

Büttner: In den vergangenen fünf Jahren wurde jede Geschäftsstelle jährlich auf den Prüfstand gestellt. Hierbei wurde das Nutzungsverhalten der Kunden gegenüber unserem Dienstleistungsangebot analysiert. Dabei stellen wir fest, dass immer weniger Kunden unseren Schalterservice in den betroffenen Geschäftsstellen nutzen. Dies resultiert aus dem immer umfangreicheren Selbstbedienungsangebot, wie Geldautomaten und digitalen Dienstleistungen. Gerade in diesen Dienstleistungen wird und wurde in den vergangenen Jahren massiv investiert. Mittlerweile bieten wir unseren Kunden über 80 digitale Dienstleistungen an, unter anderem die VR-Banking App, das elektronische Postfach oder das kontaktlose Bezahlen. Auch wir müssen uns dem stetigen Wandel und dem veränderten Kundenverhalten anpassen.

Was bedeutet das für Ihre Kunden im Hinblick auf die Bargeldversorgung?

Stadler: Uns war es bei allen unseren Überlegungen und der Entscheidung sehr wichtig, dass unsere Kunden und Mitglieder weiterhin die Möglichkeit haben, sich vor Ort mit Bargeld zu versorgen. Selbstverständlich bleiben bei entsprechendem Nutzungsverhalten unsere Geldautomaten im jeweiligen Ortsgebiet bestehen – aktuell ist dies gegeben. Zusätzlich bieten wir für unsere Mitglieder und Kunden, die keine andere Möglichkeit der Bargeldversorgung haben, ab dem Zeitpunkt der Schließung unseren wöchentlichen „Geld-bring-Service“ an. Unseren Schalterservice können unsere Kunden wie gewohnt in den nahegelegenen Geschäftsstellen Tüßling und Unterneukirchen nutzen.

Wie geht es für das Personal in den betroffenen Geschäftsstellen weiter?

Büttner: Die künftige Ausrichtung unseres Dienstleistungsangebotes erfordert auch weiterhin den Einsatz aller unserer Mitarbeiter, das heißt betriebsbedingte Kündigungen gibt es nicht. Das vor Ort bekannte Personal wird unter anderem unseren neuen „Geld-bring- Service“ betreuen.

Wie gestaltet sich Ihr neues Angebot „Geld- bring-Service“ genau?

Stadler: Für Mitglieder und Kunden, die keine andere Möglichkeit der Bargeldversorgung haben, bieten wir künftig unseren wöchentlichen „Geld-bring-Service“ an. Das heißt, Kunden bestellen am Montag bis 14 Uhr telefonisch den von ihnen gewünschten Betrag. An einem vorab festgelegten Tag wird die Bestellung ausgeliefert. Detaillierte Infos gibt es dazu bei ihrem Berater. Diesen Service bieten wir kostenlos an.

Interview: Robert Wagner

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