Rosenheim – Die Rosenheimer Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage derzeit schlechter ein als noch vor dem Jahreswechsel. Die aktuellen Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers Rosenheim, regelmäßig erhoben von der betriebswirtschaftlichen Fakultät, ermittelten im Januar einen nur leicht positiven Saldo von + 22,4 Punkten; das bedeutet einen gravierenden Rückgang in den Einschätzungen der Geschäftslage bei den rund 50 teilnehmenden Betrieben. Zuletzt lag der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen noch bei sehr guten + 47,5 und vor Jahresfrist noch bei exzellenten +60,2 Punkten. Die Lageeinschätzungen liegen damit erstmals seit über 15 Jahren unter den Vergleichswerten des ifo-Instituts für Deutschland. Im Oktober 2018 wurden diese letztmals auch nicht übertroffen, unterschritten wurden diese jedoch nennenswert noch nie seit Bestehen des Wirtschaftsbarometers.
Etwas optimistischer äußern sich die Unternehmen zu den Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate. Diese waren in den vergangenen zwei Monaten sogar negativ, nun erreichte dieser Saldo einen Wert von + 5,3. Er liegt damit über dem vergleichbaren Wert des ifo-Instituts (– 1,9).
Bei jeder Erhebung wird den Unternehmen eine aktuelle Frage gestellt, diesmal, worin sie die größten Risiken für die deutsche Konjunktur sehen. Für die Rosenheimer ist dies der zunehmende Fachkräftemangel, gefolgt vom global wachsenden Protektionismus und überzogenen Lohnabschlüssen. Als weitere Risiken gelten der Brexit und das Wiederaufleben der Euro-Krise wegen Italien. re/sen