Maitenbeth – Die Firma Collin ist Ende 2018 von Ebersberg nach Maitenbeth übersiedelt. Am vergangenen Wochenende wurde der neue Unternehmensstandort feierlich eröffnet. Das Unternehmen, das künftig unter dem Namen Collin Lab & Pilot Solutions GmbH firmiert, beschreibt sich als weltweit agierender Premi- umanbieter von Anlagen für die kunststoffverarbeitende Industrie, für Universitäten, für wissenschaftliche Institute sowie für Forschungseinrichtungen. Auf dem 25000 Quadratmeter großen Grundstück wurden in der Gemeinde Maitenbeth in einer ersten Phase auf 15000 Quadratmetern neue Gebäude für zehn Millionen Euro errichtet. Die Bürofläche beträgt 2500 Quadratmeter, das Produktionsgebäude ist 4000 Quadratmeter groß.
Der Österreicher Friedrich Kastner führt das Unternehmen seit 2014. Er blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Kunststoffindustrie zurück. Beim Festakt mit anschließendem „Tag der offenen Tür“ erinnerte Kastner daran, dass das Unternehmen Anfang der 70er- Jahre als Ingenieurbüro gegründet wurde – in einer Zeit, als der Kunststoff immer mehr an Bedeutung gewann. Die Firma sei dann im Lauf der Jahre kontinuierlich gewachsen, der 1982 bezogene Standort Ebersberg entsprechend vergrößert worden. Im Laufe der weiteren Entwicklung habe er sich allerdings als zu klein erwiesen. Bei der Suche nach einem größeren Grundstück sei man in der Gemeinde Maitenbeth fündig geworden. Im November 2017 wurde mit dem Neubau begonnen, Anfang Dezember 2018 konnte er bezogen werden. „Der Umzug war für alle eine ziemliche Herausforderung“, sagte Kastner. Er sei aber „relativ reibungslos“ über die Bühne gegangen. Zur Strategie von Collin gehöre es, die Produkte „hier am Standort“ zu entwickeln und zu fertigen. Kastner sieht Collin in Maitenbeth für die Zukunft gut gerüstet: „Wir haben für das weitere Wachstum noch gut 10000 Quadratmeter Fläche.“ Der Bürgermeister von Maitenbeth, Josef Kirchmaier, zeigte sich über die Ansiedlung des Unternehmens hoch erfreut. „Das ist eine sehr renommierte Firma, ein Aushängeschild für die Gemeinde“, sagte er gegenüber unserer Zeitung. „Wir haben ja auch einiges dafür getan, dass es geklappt hat.“ Kirchmaier räumte ein, dass ein Problem auf die Gemeinde zukomme, für das sie bisher keine Lösung habe: Die Beschaffung von Wohnraum. Wobei der Rathauschef davon ausgeht, dass viele Beschäftigte vorerst noch am alten Standort in Ebersberg bleiben. „Es ist ja nicht so weit nach Maitenbeth.“ Er sei sich aber darüber bewusst, dass es nun zu Infrastrukturmaßnahmen kommen müsse. So sorge die Gemeinde gerade für eine Erweiterung des Kindergartens.
Magnetwirkung für weiteres Gewerbe?
Wird die Firma Collin auch noch anderes Gewerbe in die Gemeinde locken? Dazu sagte Kirchmaier, dass er zwar von einer Magnetwirkung ausgehe, es würden aber Grundstücke fehlen. „Ich kriege momentan keinen Quadratmeter mehr.“ Vonseiten der Eigentümer gäbe es keinerlei Verkaufsbereitschaft. Zudem beklagte der Rathauschef die schlechten Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr. „Hier muss dringend etwas getan werden“, forderte er.
Kastner sagte am Rande der Veranstaltung, dass den Ausschlag für den Umzug nach Maitenbeth letztlich die „Unkompliziertheit“ des hiesigen Bürgermeisters gegeben habe. „Das hat uns am Ende überzeugt, hierher zu kommen.“ Die Produkte der Firma hält Kastner für zukunftsträchtig. „Kunststoff ist unser Leben.“ Und er verwies auf die Medizintechnik, die Mobilität und die Energieerzeugung. „Wir setzen auf Langfristigkeit, auf Zukunftsorientierung, auf Internationalität.“ Den Standort Maitenbeth wolle er weiterentwickeln.