Rosenheim –Die Metro AG plant derzeit den Verkauf ihrer Handelskette Real, damit einher geht offenbar die Schließung einiger Real-Märkte in Deutschland, etwa in Nordrhein-Westfalen. Firmenchef Olaf Koch hat den Entschluss zum Verkauf mehrfach öffentlich bestätigt, was die Filialschließungen betrifft, gibt es dazu noch keine Stellungnahme.
Bis heute keine Rückkehr zum Tarif
„Derzeit gibt es in unserem Unternehmen keine Schließungspläne für den Markt Rosenheim“, so Frank Grüneisen, Pressesprecher bei Real Deutschland gegenüber den OVB Heimatzeitungen. Den Markt im Ortsteil Aising betreibt Real seit dem Jahr 2007. Derzeit arbeiten dort 105 Mitarbeiter.
Schon einmal gingen diese gemeinsam mit Mitarbeitern aus den Filialen in Traunstein und München im Jahr 2015 in Rosenheim auf die Straße – Real war damals aus dem Tarifvertrag des Einzelhandels ausgestiegen; es gab Streichungen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld. Damals ließ Verdi verlauten, man kämpfe solange, bis Real zum Tarif zurück kehre. Passiert ist das bis heute nicht.
Real gilt als angeschlagen. Zuletzt erwirtschafteten die insgesamt 280 Märkte der Kette im Jahr über sieben Milliarden Euro. Manager Koch hatte vor der Ankündigung des Verkaufs Real ein neues Tarifmodell verordnet, um „wettbewerbsfähige Personalkosten“ durchzusetzen, wie es hieß. Bundesweit gab es dazu Proteste der Gewerkschaft Verdi und von Real-Beschäftigten.
Die Metro AG, Dach mehrerer Groß- und Einzelhandelsunternehmen, belegt Platz sechs der größten europäischen Supermarktketten. Zu ihr gehören neben Real auch Saturn und bis 2015 auch Galeria-Kaufhof. Mit ihren Marken ist Metro in bislang 33 Ländern vertreten. Knapp 35000 Mitarbeiter arbeiten derzeit für Real in Deutschland. sen