Rosenheim –Das Rosenheimer Citymanagement besteht seit 1999. Als eine der größten Innenstadt-Vereinigungen Oberbayerns bündelt die Stelle die Kräfte seiner 260 Mitglieder aus allen Bereichen der Gesellschaft und setzt sich unter Federführung von City-Managerin Sabrina Obermoser für Rosenheim als Einkaufs- und Erlebnisstadt ein.
Das Citymanagement konzipiert unter anderem Werbeaktionen für Rosenheims Handel – gab es im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts eine solche Aktion?
Das Weihnachtsgeschäft ist nach wie vor die wichtigste Zeit für den Einzelhandel. Wir haben einige begleitende Maßnahmen für den Einzelhandel mitgestaltet. Unser Fokus liegt jedoch eher auf Ambiente und Service, als auf großen Veranstaltungen – hier hat Rosenheim ja den Christkindlmarkt, den Magneten für die Innenstadt, den der Wirtschaftliche Verband gestaltet. Wir unterstützen jedoch die Umsetzung der Weihnachtsbeleuchtung, zudem verteilen wir mit einigen Betrieben rund 13000 Lebkuchen. Wir bewerben die Einkaufsstadt Rosenheim auch überregional. Es stehen nicht nur der stationäre Einzelhandel und der Onlinehandel in Konkurrenz, sondern auch Städte untereinander. Schließlich wird der Weihnachtseinkauf oft mit einem Ausflug verbunden, woraus eine längere Aufenthaltsdauer entsteht, hier ist eine gemeinsame Vermarktung wichtig.
Gibt es weitere Aktionen im Laufe der Adventszeit?
Unsere größte Aktion ist der Adventsbus. Um den Verkehr in der Stadt zu entlasten, ermöglichen wir mit „Starke Partner – gemeinsam für Rosenheim“ seit ein paar Jahren allen Rosenheimern und Besuchern, kostenlos mit allen Linien durch Rosenheim zu fahren. Damit sind wir bayernweit ein Aushängeschild. Mittlerweile kann man auch durch Kolbermoor und nach Stephanskirchen kostenlos mit dem Bus fahren. Dies unterstützt den Einzelhandel, die Umwelt und schont so manche strapazierte Nerven, da der Parksuchverkehr entfällt. Wir haben dadurch den Verkehr merklich reduzieren können. Außerdem kümmern wir uns um den cityscheck, dem Rosenheimer Gutschein. Dies ist gerade für Unternehmen ein sehr beliebtes Weihnachtsgeschenk für ihre Mitarbeiter. Dies dient ebenfalls der Kaufkraftbindung, zeichnet sich aber in der Regel erst nach Weihnachten ab.
Handel und innerstädtische weitere Angebote wie Märkte, Gastronomie und Kultur gehen Hand in Hand. Hat zum Beispiel jetzt die Gastronomie mehr Kunden?
Wenn der Christkindlmarkt seine Pforten am Abend schließt, gehen viele Besucher noch in die örtliche Gastronomie und klassischerweise sind die Restaurants mit Firmen-Weihnachtsfeiern auch sehr gut besucht. Der Dezember ist ein sehr konsumfreudiger Monat.
Das Sommergeschäft lief für viele Händler schleppend. Liegt die große Hoffnung nun auf dem Weihnachtsgeschäft? Oder waren die Rosenheimer zufrieden?
Man kann nicht den gesamten Einzelhandel in einen Topf werfen, die Branchen sind differenziert zu betrachten. Gerade die Textilbranche hatte Rückgänge gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen, der milde Herbst bis letzte Woche hat auch den Start in die Wintersaison geschwächt. Viele Händler hoffen nun auf ein starkes Weihnachtsgeschäft. Die Verluste aus den Vormonaten werden jedoch kaum zu kompensieren sein. Je pfiffiger die Ideen der Händler sind, desto leichter können Faktoren von außen ausgeglichen werden. Der Einzelhändler von heute muss jedoch deutlich mehr Engagement zeigen, als noch vor Jahren.Interview: sen