München/Raubling/Waldkraiburg – 20 Firmen in Bayern haben die bayerische Arbeits- und Familienministerin Kerstin Schreyer und Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer jüngst mit dem Unternehmenspreis „Erfolgreich.Familienfreundlich“ ausgezeichnet – zwei davon kommen aus der Region: die Prechtl Frischemärkte oHG aus Raubling und die Praxis für Ergotherapie Stephanie Pollmann aus Waldkraiburg.
„Damit sich Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren lassen, ist eine zuverlässige Kinderbetreuung unerlässlich“, sagte Schreyer bei der Preisverleihung im Hubertussaal auf Schloss Nymphenburg. „Das allein reicht aber nicht. Auch die Unternehmen sind in der Pflicht, eine familienfreundliche Arbeitswelt zu ermöglichen. Wie dies gelingt, zeigen die Preisträger. Sie sind Vorbilder, die hoffentlich viele Nachahmer finden.“
Bei der Prechtl Frischemärkte oHG haben vor allem die flexiblen Teilzeitmodelle für Mitarbeiter Vorbildcharakter. Knapp 38 Prozent der Angestellten, darunter auch einige der vornehmlich weiblichen Führungskräfte, arbeiten in Teilzeit. Zudem haben Mitarbeiter der Verwaltung und Führungskräfte die Möglichkeit, ihre administrativen Tätigkeiten im Home Office zu erledigen. Mitarbeiter mit Kindern werden in die Personalersatzplanung miteinbezogen, obendrein gibt es für Angestellte mit Kindern Kindergarten-Betreuungsgeld.
Andreas Prechtl ist froh – allerdings nicht in erster Linie wegen des Preises: „Die Auszeichnung selbst ist gar nicht so wichtig. Ich bin stolz auf die Leistung, die wir und unser Mitarbeiterteam vollbracht haben.“
Auch die Praxis für Ergotherapie Stephanie Pollmann hat sich die Auszeichnung durch flexible Arbeitszeiten verdient. Gerade im Rahmen von Hausbesuchen werden diese eigenverantwortlich und zeitsouverän gestaltet. Administrative Tätigkeiten können durch mobiles Arbeiten erledigt werden. Bei Bedarf dürfen die Mitarbeiter sogar ihre Kinder mit in die Praxis bringen, wo sie sich die Zeit im Spielzimmer vertreiben können.
„Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Pollmann, die sich über die Wertschätzung durch die Ministerien freut. Auch sie profitiert von den Arbeitsbedingungen in ihrer Praxis. „Früher hatte ich Schwierigkeiten, Personal zu finden“, sagt Pollmann. „Inzwischen kommen die Leute auf mich zu.“ Familienfreundlichkeit spricht sich offenbar rum.