Zu Bayerns neuem ministerpräsidenten: Stimmen aus der Wirtschaft

„Jetzt muss Söder zeigen, was er kann“

von Redaktion

Vertreter der Industrie- und Handelskammer äußern klare Erwartungen – Es sei Zeit für frische Impulse

Rosenheim/Altötting/ Mühldorf – Man wolle die Erfolgsgeschichte des Standorts Bayern mit dem neuen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder fortschreiben, war jüngst eine der ersten Reaktionen von BIHK-Präsident Eberhard Sasse nach Söders Amtseinführung.

Er wünschte sich eine Stärkung der beruflichen Bildung, der Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung, einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.

Auch die regionalen Vertreter der Industrie- und Handelskammer richten auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen deutliche Worte an den neuen Landesvater.

Die Unternehmer erwarteten vom neuen Ministerpräsidenten „sowohl Kontinuität als auch Aufbruch“, äußerte sich die IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf, Ingrid Obermeier-Osl gestern. „Zum einen muss Söder in Berlin weiterhin offensiv für Bayerns Wirtschaft eintreten, das hat in den letzten Jahren bereits bei einigen Themen wie der Erbschaftssteuer gut funktioniert.“ Gleichzeitig sei es an der Zeit, für frische Impulse in der Wirtschaftspolitik: „Gerade in der Verkehrsinfrastruktur fordern wir von der Landespolitik mehr denn je ein klares Bekenntnis für ein bedarfsgerechtes und modernes Straßen- und Schienennetz. In den vergangenen Legislaturperioden war das leider nicht immer der Fall.“

In der emotional geführten Flächen-Debatte erwarte sich Obermeier-Osl von Söder außerdem „einen pragmatischen Ansatz im Sinne der Unternehmen und Kommunen. Eine Flächen-Obergrenze wäre hingegen Gift für den Standort Bayern.“

Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, zeigte sich zuversichtlich, „dass mit Markus Söder als Ministerpräsident endlich neue Dynamik in viele relevante Politikbereiche kommt.“ Die Wirtschaft habe mehr als einmal aufgezeigt, wo der Handlungsbedarf besonders groß sei. Ein gutes Beispiel sei und bleibe die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung: „Bei durchschnittlich 130 Behördenkontakten pro Jahr spart ein Betrieb mit funktionierendem E-Government bares Geld und Zeit. Es ist höchste Zeit, dass Bayern hier endlich vom Fleck kommt“, mahnte er an.

Genauso müsse auch in Zeiten annähender Vollbeschäftigung die Fachkräftesicherung aktiver als bisher gemeinsam mit den Kammern und den Unternehmen angegangen werden. „Jetzt muss Söder zeigen, was er kann – wir Unternehmen zählen auf den neuen Ministerpräsidenten.“ sen

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