Wirtschaftsbarometer Rosenheim

Erwartungen trüben sich etwas ein

von Redaktion

Die Rosenheimer Unternehmen sind laut dem aktuellen Wirtschaftsbarometer der Hochschule nur unzureichend auf die EU-Datenschutzgrundverordnung vorbereitet, welche im Mai in Kraft tritt.

Rosenheim – Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate verschlechterten sich, laut dem Wirtschaftsbarometer Rosenheim, zum zweiten Mal in Folge. Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen erreichte aktuell nur noch +9,0 und lag damit erneut unter den vergleichbaren Zahlen des ifo-Institutes für Deutschland (+14,5). Vor Jahresfrist lag der Wert in Rosenheim allerdings auch nur bei +10. Gemildert wird dieses nur noch leicht positive Ergebnis auch durch eine sehr gute Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Dieser Saldo war zwar auch leicht rückläufig, erreichte aber sehr gute +60,2, ein Rückgang zum Vormonat um sechs Punkte, aber klar über den Vorjahreswerten mit +54,6. Diese Werte liegen auch klar über den vergleichbaren des ifo-Institutes, die +39,9 für Deutschland ermittelten. Eine Eintrübung der Erwartungen liegen aber im optimistischen Bereich, bei außerordentlich guter Geschäftslage. Die aktuelle „Frage des Monats“, welche das Wirtschaftsbarometer begleitet, betraf diesmal den Stand der Vorbereitungen der Unternehmen in Stadt und Landkreis Rosenheim für die neue EU-Datenschutzgrundverordnung, die ab Ende Mai in Kraft tritt.

Viele Unternehmen schlecht vorbereitet

Bei der monatlichen Umfrage der Fakultät für Betriebswirtschaft der Hochschule gaben lediglich 15 Prozent der Teilnehmer an, dass ihre Unternehmen vollständig auf die neuen Anforderungen vorbereitet seien.

Weitere 28 Prozent sehen sich in einer systematischen Umsetzung. Sehr bedenklich ist laut dem Bericht, dass jedes dritte Unternehmen noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen hat und 28 Prozent angaben, nur vereinzelte Maßnahmen umgesetzt zu haben. Die Unternehmen gehen dabei ein hohes Risiko ein, warnen die Verfasser des Berichts. Zu den wesentlichen Neuerungen zählt, dass Firmen und Organisationen Rechenschaft darüber abzulegen haben, wie personenbezogene Daten in den IT-Systemen, auch in Verbindung mit Dritten, genutzt werden. Außerdem bestehen künftig umfangreiche Dokumentations- und Informationspflichten. Die Unternehmen sollten daher ihre Prozesse und verwendeten Texte intensiv prüfen und umgehend anpassen.

Ab dem 25. Mai drohen wesentlich höhere Strafen als nach dem bisherigen deutschen Recht: Pro Verstoß können bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Gesamtumsatzes fällig werden. re

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