Stephanskirchen – Andreas Stürzl ist Experte für Datenschutz und IT-Sicherheitzertifizierter Datenschutzauditor (TÜV). Den OVB-Heimatzeitungen erklärt er Praxisfragen zum digitalen Büro.
Die „digitale Organisation“ ist für viele Unternehmen ein Ziel. Welche Folgen hat das in der Praxis?
Sie müssen Themen wie Datenschutz und IT-Sicherheit bedenken, Mitarbeiter schulen und es entstehen langfristige Abhängigkeiten. Oft berühren sie internationales Recht, wenn sie Anbieter im Ausland nutzen oder eine weltweite Vernetzung entsteht, etwa zu Kunden oder Lieferanten. Langfristig entstehen Kosten für Technik, den Clouddienstleister, die Software und falls nötig, die IT-Betreuung.
Welche Aspekte gilt es bei der Umstellung auf digitale Vorgänge besonders zu beachten?
Da der Markt sehr unübersichtlich ist und viele Angebote nicht an die Gesetzgebung angepasst sind, stehen Information und unabhängige Beratung an erster Stelle.
Was kann ein kleineres Unternehmen, das keinen IT-Experten für Sicherheit und Datenschutz im eigenen Haus hat, tun?
IT-Dienstleister, Anwälte, Steuerberater, aber auch die Branchenverbände, die IHKs und Kammern stehen für Auskünfte bereit. Kleine Betriebe müssen nicht unbedingt eigene Mitarbeiter teuer schulen lassen, sie können einen externen Datenschutzberater beauftragen, wie einen Steuerberater. Normalerweise bieten seriöse Firmen eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung an. Mehrere Angebote einzuholen, schadet nicht. sen