Tuntenhausen – Gummistiefel und „Blaumann“, für Maximilian Mayer ist das die ganz normale Arbeitskleidung. „In der Brauerei gehören auch eine Schürze, Handschuhe und ein Gesichtsschutz dazu“, erzählt der 22-Jährige, der gerade vom Hefe ernten kommt – laut Reinheitsgebot ist diese neben Hopfen, Malz und Wasser eine der vier Zutaten, die man zum Bierbrauen benötigt. Im September hat sein drittes Lehrjahr begonnen.
Dass er Bauer werden wollte, hat der Azubi mehr oder weniger spontan entschieden. Und zunächst war nicht die Ausbildung das Ziel. „Ich habe nach dem Abi ein Studium ,Brauwesen und Getränketechnik‘ angefangen“, sagt der 22-Jährige. Allerdings nur eineinhalb Semester. „Das war mir zu theoretisch“, gesteht er. In seinen Praktika hat er gemerkt, dass ihm das praktische Arbeiten mehr liegt als der Hörsaal. „Es war also nicht umsonst. So weiß man auch, was man nicht will.“ Entsprechend hat er sein Studium abgebrochen – und sich für die dreijährige Ausbildung zum Brauer beworben. „Da ich aus dem Landkreis München komme, waren die dortigen Brauereien meine erste Anlaufstelle. Aber ich war das Jahr insgesamt zu spät dran, es war schon März. Die Ausbildungsplätze waren schon alle vergeben.“ So hat er in einem Getränkemarkt gearbeitet – und sich im November auch bei Maxlrainer beworben, wo er heute seine Ausbildung absolviert.
Jede Station der Brauerei auf dem Plan
Die Woche ist für den 22-Jährigen – wenn er nicht gerade in der Berufsschule ist – in der Brauerei durchgetaktet. Jede Station, vom Sudhaus bis zur Füllerei und dem Lagerkeller, gehören dazu. An diesem Tag ist er im Gärkeller eingesetzt – zum Hefe ernten, damit überhaupt Bier gebraut werden kann. „Neben dem Sudhaus ist die Station für mich am spannendsten. Da entsteht das Bier“, erklärt der Azubi. Eher weniger spannend ist da das Staubsaugen in der Mälzerei. Aber: Das Saubermachen insgesamt – seien es die Tanks oder das Putzen der Böden – ist in einer Brauerei eine der wichtigsten Aufgaben, betont Maximilian Mayer. Schließlich müsse alles den Vorschriften entsprechen. „Hygiene ist wichtig“, so der Azubi. Und durch das Reinigen der Anlagen würde man auch lernen, wie sie zusammengesetzt sind und arbeiten.
Ausbildung bleibt richtige Entscheidung
Dass er seine Ausbildung in einer „kleineren“ Brauerei absolviert, in der das Brauen noch viel Handwerkliches erfordert, ist für Maximilian Mayer ein eindeutiger Vorteil. „Wir haben beim AzubiAusflug auch die Brauerei Pilsener Urquellen besichtigt. Da besteht ein Großteil der Arbeit darin, am Computer zu sitzen. Das ist nichts für mich.“ Die Theorie in der Berufsschule, unter anderem zum Unterschied zwischen obergärigen und untergärigen Bieren oder dem chemischen Prozess des Bierbrauens, reicht ihm.
Mit dem Abitur in der Tasche und guten Noten in der Berufsschule kann Maximilian Mayer seine Ausbildung auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Anschließend doch noch einmal zu studieren, reizt ihn jedoch nicht. Den Weg zur Ausbildung würde er immer wieder gehen, ebenso den Schritt in die Brauerei. „Mit dem Wissen von heute würde ich mich vielleicht sogar für die Ausbildung zum Destillateur entscheiden.“
Die Lust auf ein gelegentliches Feierabendbier hat die Ausbildung in einer Brauerei dem 22-Jährigen nicht genommen. „Im Gegenteil. Mayer: Wenn man weiß, dass man das Bier selbst mit gebraut hat, schmeckt es vielleicht noch ein bisschen besser.“