Leipzig – Bei teils gewalttätigen Protesten gegen eine Abschiebung sind in Leipzig nach Angaben des sächsischen Innenministeriums elf Polizisten verletzt worden. Zudem wurden drei Einsatzfahrzeuge beschädigt, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Die Beamten waren in der Nacht mit Flaschen und Steinen beworfen worden, die Polizei setzte Pfefferspray ein. Es gab auch Festnahmen. Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) verurteilte die Vorgänge scharf. „Gleichzeitig bin ich entsetzt darüber, mit welcher Wut und Gewalt die Polizeibeamten bei ihrer Arbeit bedroht und angegriffen wurden. Jedem in diesem Land muss klar sein: Wer Einsatz- und Rettungskräfte behindert oder gar mit Steinen und Flaschen bewirft, gefährdet Menschenleben und greift unseren Rechtsstaat an.“
Nach Angaben der Polizei hatten im Stadtteil Volkmarsdorf mehrere hundert Menschen gegen die Abschiebung eines Flüchtlings protestiert. Zunächst habe sich eine Gruppe von etwa 30 Menschen den Beamten entgegengestellt. Später sei eine Spontandemo angemeldet worden, an der sich etwa 500 Menschen beteiligt hätten, hieß es. Der ausreisepflichtige Asylbewerber wurde schließlich weggebracht.
Die Versammlung war laut Polizei um 1.30 Uhr offiziell beendet. Danach seien Bierflaschen und Steine geflogen.