Epstein-Affäre nimmt politische Dimensionen an

von Redaktion

Washington – Nach den schweren Missbrauchsvorwürfen gegen den US-Unternehmer Jeffrey Epstein werden nun Konsequenzen auf politischer Ebene gefordert. Einflussreiche Politiker der Demokraten verlangten den Rücktritt von Arbeitsminister Alexander Acosta. Epstein hätte schon vor Jahren im Gefängnis sitzen können, wenn Acosta als damaliger Staatsanwalt in Florida nicht einen Deal mit ihm vereinbart hätte, erklärte der demokratische Fraktionschef im Senat, Chuck Schumer. Zuvor hatte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Acostas Rücktritt gefordert.

Der am Samstagabend festgenommene Ex-Investmentbanker war 2008 einem Bundesverfahren wegen Missbrauchsanschuldigungen entgangen, weil er den Deal mit der Staatsanwaltschaft einging. Er bekannte sich schuldig, Klienten mit minderjährigen Prostituierten versorgt zu haben, und saß eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab. Im Gegenzug wurde ihm ein Verfahren vor einem Bundesgericht erspart. Acosta stimmte dem Deal seinerzeit zu.

Der heutige Arbeitsminister sagte, er könne verstehen, dass es Unmut über das damalige Urteil gebe. Auch sein Team und er hätten damals eine höhere Strafe zum Ziel gehabt. Er sei froh, dass die Ermittler in New York ein Verfahren gegen den Unternehmer vorantrieben, das auf neuen Erkenntnissen beruhe. Präsident Donald Trump sagte, Acosta sei ein „exzellenter“ Minister, der in den vergangenen zweieinhalb Jahren einen „fantastischen“ Job gemacht habe.

Zugleich distanzierte Trump sich von Epstein. Er habe vor langer Zeit ein Zerwürfnis mit ihm gehabt und sei kein Fan von ihm gewesen. In einem Interview mit dem „New York Magazine“ beschrieb Donald Trump Epstein dagegen im Jahr 2002 als „großartigen Mann“. Damals sagte der noch nicht politisch aktive Immobilienmogul: „Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte.“

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