Landschaftsgärtner installiert Sprengfallen bei seinen Feinden

von Redaktion

Enkenbach-Alsenborn – Es klingt unglaublich: Ein Landschaftsgärtner aus dem rheinland-pfälzischen Mehlingen soll einen Arzt mit einer Sprengfalle getötet haben und für eine weitere Explosion mit zwei Verletzten verantwortlich sein.

Die Polizei fürchtet, dass der 56-Jährige bei dem Rachefeldzug vor seinem Tod noch mehr Fallen ausgelegt hat. Personen, die mit ihm in „problematischer privater oder geschäftlicher Beziehung“ standen, würden dringend gebeten, sich umgehend mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Die drei bekannten Opfer hatten „eine persönliche beziehungsweise geschäftliche Verbindung“ zu dem Verdächtigen und standen „in keinem guten Verhältnis“ zu ihm. Es sei in der Vergangenheit bereits zu Konflikten gekommen.

Die Ermittler gaben am Dienstag aber erst mal Entwarnung: „Wir haben keinen Hinweis auf weitere Sprengstofffallen oder explosive Stoffe“, sagte ein Polizeisprecher. Mehr als 30 Anrufe mit Hinweisen seien eingegangen. Im Garten einer Frau, die mit dem Gärtner geschäftliche Beziehungen hatte, wurden zwar unklare Kunststoffteile gefunden. Diese waren zum Glück ungefährlich.

Der 64 Jahre alte Arzt war am Freitagvormittag tot vor seiner Praxis in Enkenbach-Alsenborn gefunden worden. Ersten Ermittlungen zufolge hat er eine getarnte Sprengvorrichtung an der Eingangstür vom Boden aufheben wollen und dadurch die Explosion ausgelöst.

Bei der anderen Explosion wurden am Sonntag eine Mutter und ihre Tochter verletzt, als ein mit Sprengstoff präpariertes Holzscheit in ihrem Kamin detonierte. Die jüngere Frau war am Dienstag noch im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Vermutlich hatte der Täter das Holzstück am Anwesen der späteren Opfer in Otterberg deponiert. Nach Polizeiangaben legte eine arglose Bewohnerin das Stück dann mit ins Kaminfeuer.

Der Tatverdächtige war in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus gestorben. Woran, konnte bei der Obduktion am Montag nicht geklärt werden. Die Ergebnisse eines toxikologischen Gutachtens werden im Lauf der Woche bekannt. Bei der Durchsuchung seines Anwesens seien Schwarzpulver sowie andere Gegenstände gefunden worden, die dem Waffen- oder Sprengstoffgesetz unterliegen, teilte die Polizei am Dienstag mit.  dpa

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