Ankara – Bei einem schweren Zugunglück in Ankara sind am Donnerstag mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 80 weitere seien bei der Kollision eines Schnellzugs mit einer Lokomotive am Rande der türkischen Hauptstadt verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca im Fernsehen. Unter den neun Toten ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch ein Deutscher. „Bei dem tragischen Zugunglück in Ankara heute Morgen ist nach derzeitigem Kenntnisstand auch ein Deutscher verstorben. Dies konnte die türkische Polizei bestätigen“, hieß es gestern aus dem Auswärtigen Amt. Die Botschaft in Ankara sei informiert und stehe mit den türkischen Behörden und den Angehörigen in Kontakt. Der Schnellzug nach Konya war am Morgen in die Lokomotive geprallt, die im Bahnhof von Marsandiz die Gleise kontrollierte.
Der Aufprall war so heftig, dass die Lokomotive schwer beschädigt wurde und mehrere Waggons entgleisten, wie eine AFP-Reporterin vor Ort berichtete. Einer wurde demnach komplett zerstört. Der Zug, der laut türkischen Medienberichten mehr als 200 Passagiere an Bord hatte, riss auch eine Fußgängerüberführung im Bahnhof von Marsandiz mit sich, die auf die Waggons stürzte.
Nach Angaben von Verkehrsminister Cahit Turhan waren unter den Toten drei Bahnangestellte, die anderen waren Passagiere. Der 06.30-Uhr-Schnellzug ins zentralanatolische Konya war wenige Minuten nach der Abfahrt am Hauptbahnhof von Ankara mit der Lokomotive kollidiert, die auf dem gleichen Gleis stand. Zahlreiche Rettungskräfte bemühten sich, die Toten und Verletzten aus den Waggons zu bergen.