Münster – Spielzeug aus China auf deutschen Gabentischen wurde häufig unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Zu diesem Ergebnis kommt die verdeckt geführte Untersuchung „Toys Report 2018“ der Arbeitsrechtsorganisationen „China Labor Watch“ und „Christliche Initiative Romero“. In den vier investigativ untersuchten Spielzeugfabriken werden laut der Studie auch Spielsachen im Auftrag der namhaften deutschen Hersteller Simba Dickie, Schleich und Ravensburger produziert.
Während beliebte Spielsachen wie die Figur des Feuerwehrmanns Sam oder Schleichtiere hierzulande Kinderaugen zum Leuchten bringen, führen sie bei den Arbeitskräften in China zu Erschöpfung am Fließband, so die Studie. Um die miserablen Zustände in der chinesischen Spielzeugherstellung ans Licht zu bringen, haben demnach verdeckte Ermittler in den Fabriken gearbeitet. In der Produktion für das Weihnachtsgeschäft leisten die Arbeitskräfte in den untersuchten Fabriken 80 bis 175 Überstunden pro Monat, was einen klaren Rechtsverstoß bedeute. Der Umgang mit gefährlichen Chemikalien, Niedriglöhne und unhygienische, beengte Zustände in den Fabrikunterkünften gehörten ebenfalls zum Alltag der Fabrikarbeiter, hieß es. Die Spielzeugunternehmen müssten endlich Verantwortung für die Zustände in ihren Zulieferfabriken übernehmen, forderten „China Labor Watch“ und „Christliche Initiative Romero“. „Damit sich die Bedingungen langfristig verbessern, müssen die Spielwarenhersteller ihre Einkaufspraxis umstellen und sich transparent und unabhängig kontrollieren lassen“, sagte Maik Pflaum von der Initiative Romero.