Dessau-Roßlau – Trinkwasser hat in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) eine gute bis sehr gute Qualität. „Das Trinkwasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken – insbesondere aus größeren Wasserversorgungen ist es flächendeckend sogar von exzellenter Qualität“, sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger in Dessau-Roßlau. Auch der Nitratgehalt im Trinkwasser überschreite seit mehreren Jahren nur sehr selten den Grenzwert, heißt es in einem aktuellen Bericht des Bundesamtes für die Jahre 2014 bis 2016.
Weniger als jede tausendste Trinkwasserprobe aus den größeren Wasserversorgungsanlagen liegt in Deutschland demnach über dem Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter. Im Grundwasser liegt der Nitratgehalt in Deutschland dagegen oft darüber. Der Gehalt von Nitrat im Trinkwasser wird vor allem deswegen streng kontrolliert, weil hohe Konzentrationen für Säuglinge gefährlich werden können.
Die Einhaltung des Grenzwertes im Trinkwasser stellen die Wasserversorger sicher: Wo nötig, vermischen sie zu stark belastetes Grundwasser mit unbelastetem Wasser. Das drückt die Nitratkonzentration. Das UBA weist aber darauf hin, dass das Trinkwasser durch eine aufwendigere Aufbereitung teurer wird. Im Extremfall könne der Preis pro 1000 Liter (entspricht einem Kubikmeter) um rund einen Euro steigen. Vor zwei Wochen hatte die EU-Kommission in einem Bericht auf die zu hohe Nitratbelastung im deutschen Grundwasser hingewiesen. Demnach überschritten im Schnitt 28 Prozent der Messstationen im Zeitraum 2012 bis 2015 den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter Wasser.