Berlin – Immer wenn Peter Falk als Inspektor Columbo seine Kriminalfälle im Fernsehen löste, waren sie dabei: eine Zigarre und eine Qualmwolke. Das wirkte in den Siebzigerjahren nicht nur lässig, es war auch gesellschaftlich akzeptiert. Wer sich heute alte Serien ansieht, realisiert, wie viel sich seither verändert hat.
Doch noch immer gilt der Tabakkonsum als das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Nach Erhebungen des Robert Koch-Instituts (RKI) rauchen jeder vierte Mann und jede fünfte Frau täglich oder gelegentlich. Jährlich sterben laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) 121 000 Menschen an den Folgen des Rauchens – das sind 13,5 Prozent aller Todesfälle. Neben Herzinfarkten, Schlaganfällen und Asthma zählt Lungenkrebs zu den gefährlichsten Gesundheitsrisiken.
Steuererhöhungen führten 2002 bis 2006 zum Rückgang der Zahl vor allem jüngerer Raucher. 2004 wurde Tabakwerbung in der EU verboten – nur in Deutschland blieben Kinospots und Werbetafeln an Straßen erlaubt. Drei Jahre später traten die ersten Nichtraucherschutzgesetze in Kraft. Seit 2016 müssen auf Schachteln Bilder abgedruckt werden, die zum Beispiel Leichen zeigen.
Die Auswirkungen dieser Maßnahmen bewerten Mediziner und staatliche Stellen positiv. „Schnell und deutlich haben sich die Zahlen der Herzinfarkte verändert. Es lässt sich beobachten, dass die Einlieferungen in Krankenhäuser wegen akuter Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückgegangen sind“, sagt Katrin Schaller vom DKFZ. Janne Kieselbach