Sahara kommt näher – Hochs zu verkaufen

von Redaktion

Potsdam/Offenbach – Angesichts des Wirbelsturms „Irma“ warnt der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, vor verheerenden Folgen auch für Europa und besonders auch für Deutschland. Derweil beginnen Berliner Meteorologen mit dem Verkauf ihrer Wetterpatenschaften für 2018.

„2017 zeigt uns auf bitterste Weise, warum die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor dem Klima-Chaos warnt“, erklärte Schellnhuber. „Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich nun gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen.“ Viele weitere Wirbelstürme könnten die Menschheit heimsuchen, meint der Experte. „Und über Andalusien und Sizilien könnte noch in diesem Jahrhundert die Sahara nach Europa eindringen.“ Zugleich kritisierte Schellnhuber, dass das Thema im Wahlkampf nahezu völlig ausgeblendet werde.

Das Wetter genau im Blick haben auch die Initiatoren der Aktion „Wetterpate“. Sie gaben nun bekannt, dass ab 0.00 Uhr am Mittwoch Anträge für Hoch- und Tiefdruckgebiete entgegengenommen werden. Die Aktion ist eine Kooperation des Vereins Berliner Wetterkarte und der Freien Universität Berlin. Bürger können dabei Namen für Druckgebiete wählen. Hochs tragen 2018 männliche und Tiefs weibliche Vornamen – dies wechselt jährlich. Ein Hoch kostet 299 Euro, ein Tief 199 Euro, jeweils plus Mehrwertsteuer.

Das Institut für Meteorologie vergibt seit 1954 Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Mitteleuropa beeinflussen. Wetterdienste und Medien veröffentlichen diese Namen, die auf aktuellen Wetterkarten erscheinen. Mit dem Erlös kann nach eigenen Angaben die studentische Wetterbeobachtung an der Station Berlin-Dahlem fortgesetzt werden.  dpa

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