Nur das Partyvolk macht die Hütte voll

von Redaktion

Volksfest Gars Besucherzahlen rückläufig – Unzufriedenheit aus Vorjahr wirkt nach

Gars – Das Garser Volksfest in Au war stets ein Besuchermagnet für Jung und Alt. Das hat sich gewandelt. Nun ist es nur noch das junge Partyvolk, das an den Disco-Abenden das Festzelt voll macht. Im regulären Familien-Besucher-Betrieb bleiben zu viele Plätze leer. Denn insgesamt sind die Zahlen der Besucher rückläufig. Im vergangenen Jahr gab es Unzufriedenheit – aufseite der Gäste und auch der Gemeinde.

Barbetrieb

beim Fest-Finale

Am Freitag heizte bereits die Band „Rieder Musi“ den Gästen ein. Der Samstag und damit der Tag der Vereine war vergleichsweise der am besten besuchte Volksfesttag, denn das fast volle Festzelt und das angenehme sommerliche Wetter trugen zum Gelingen bei.

Noch einen drauf setzte die bekannte Festzelt-Band „D´Moosner“ mit ihrer Show: Mit Ohrwürmern, Partykrachern, aktuellen Hits und Rock-Klassikern gab es alles, was das Herz der Feierwütigen begehrte. Bis in die späte Nacht hielt sich die Stimmung im Zelt. Und in der Bar ging es schließlich noch weiter mit feinen Drinks und Disco-Hits von DJ Raphi.

Das lang ersehnte Sommerwetter lockte auch untertags Besucher in den Vergnügungspark und an die Buden, um dort ihr Zielwasser oder das Losglück zu testen. Das große Geschäft war für die Schausteller nicht drin.

Damit die älteren Herrschaften nicht zu kurz kommen, lädt die Marktgemeinde Gars sie ein. Wer 70 Jahre oder älter ist, dem werden eine Mass und eine Brotzeit auf dem Volksfest ausgegeben. Norbert Strahllechner, Erster Bürgermeister, hatte alle Hände voll zu tun, um „seine“ Gäste zu begrüßen, denn rund 200 Senioren waren der Einladung gefolgt.

93 Lenze zählte die älteste Besucherin. Ein Bus chauffierte die älteren Semester kostenlos zum Festplatz, sofern die Angehörigen verhindert waren.

Während die Senioren bei Bierchen und deftigen Schmankerln viel zu erzählen hatten, nutzte die Jugend der Gemeinde die verbilligten Fahrpreise der Schausteller, um sich unterhalten zu lassen.

Trotz des Engagements der Gemeinde und des Entgegenkommens der Schausteller sind die Zahlen der Festbesucher rückläufig. Hintergrund dürfte das Ärgernis sein, dass die Festwirtsfamilie Hanetzok im vergangenen Jahr Gäste verprellt hatte (wir berichteten), weil am letzten Festtag zu früh abgebaut und dicht gemacht wurde, wie Bürgermeister Strahllechner in der Volksfestnachlese 2018 zur Redaktion sagte.

2018: Wirt baute

zu früh ab

Die Zuverlässigkeit habe gelitten, nachdem das Familienoberhaupt, Hans Hanetzok, als Dreh- und Angelpunkt gestorben war, hieß es weiter. Um das Vertrauen der Gäste wieder zu gewinnen, wird Fingerspitzengefühl und Geduld notwendig sein. Die Küche hat besser funktioniert als im Vorjahr, das Reklamationsniveau hat sich normalisiert – man kann es bei solchen Großveranstaltungen nicht jedem Recht machen.

Leider zog auch der weißblaue Stammtisch der volkstümlichen Musik am gestrigen Sonntag nicht – zu viele Plätze im Zelt blieben verwaist.

Die Stellungnahme des Festwirts steht noch aus. Ein Nachbericht mit den Beteiligten – Schausteller, Bürgermeister, Wirt – folgt in der nächsten Ausgabe.

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