Markus Merz
evangelischer Pfarrer,
Bad Aibling
Herr Merz, wie kamen Sie auf die Idee, im Advent „Gedanken zum Mitnehmen“ zu twittern?
Als ich eines Morgens unterwegs war, ist mir erst so richtig bewusst geworden, dass wir an einem Ort leben, wo ganz viele Menschen ein- und auspendeln. Und fast alle greifen als Erstes zu ihrem Smartphone, mit dem sie dann 30 bis 40 Minuten beschäftigt sind, während sie im Zug fahren oder warten. Da habe ich mir überlegt: Was wäre es für eine Herausforderung, die Menschen auf ihrem Smartphone zu erreichen und ihnen etwas mitzugeben, das sie an diesem Tag aufbaut.
Und dann sind Sie aufs Twittern gekommen?
Ja, wir haben im Dekanat beraten, wie wir es aufs Smartphone schaffen. Das ist ja ein sehr aktuelles Thema: Wenn die Kirche heutzutage im digitalen Raum nicht auffindbar ist, erreicht man viele Menschen nicht. Wir aber wollen immer erreichbar sein – nicht nur sonntags. Sondern den Menschen eben von Sonntag bis Sonntag etwas mitgeben.
Was erhoffen Sie sich davon, wenn Sie es geschafft haben, mit Ihrem jeweiligen „Tweet“ jemanden zu erreichen?
Dass der kurze Impuls, der dabei gegeben wird, Lust macht, nachzudenken und weiterzudenken, wenn man irgendwo steht oder fährt oder wartet. Im glücklichen Fall wird mit dem Nachbarn oder mit dem Kollegen in der Mittagspause darüber gesprochen.
Sind Sie selbst ein eifriger „Twitterer“?
Bisher noch nicht so sehr, aber umso gespannter bin ich auch auf den Verlauf der Aktion. Wir haben schon erste Reaktionen von Menschen bekommen, die das Angebot gut finden. Interview: Eva Lagler