Gars – Wichtig war dem Jubelpaar am Tag der goldenen Hochzeit der von Pater Josef Stöckl zelebrierte Dankgottesdienst mit der ganzen Großfamilie. „Das Sakrament Ehe ist ein großes Geschenk des Himmels, das Sie miteinander feiern dürfen“, versicherte Kardinal Reinhard Marx den Eheleuten in einer Ehrenurkunde.
Georg Otter, Jahrgang 1943, verbrachte seine Kindheit mit vier Schwestern und zwei Brüdern auf dem Kielöderhof bei Oberbergkirchen. Seine Ehefrau, als Annemarie Aigner 1944 in Erpfendorf bei Kitzbühel geboren, wuchs mit einer Schwester und einem Bruder auf dem elterlichen Bauernhof mit Fremdenpension auf. Sie lernte schon früh, Gäste zu beherbergen und bekam Einblick in deren Lebenswelten. „Eine Tirolerin und ein Bayer passen bestens zusammen – zwischen Österreich und Bayern gibt’s keinen Krieg“, merkt der Jubilar launig an.
Kennengelernt hat sich das Paar in München, wo Georg an der Pädagogischen Hochschule für das Lehramt an Volksschulen studierte und Annemarie im Hotelfach arbeitete.
Als man 1967 heiratete, hatte Georg Otter gerade seine erste Dienststelle als Volksschullehrer in Straubing angetreten. Bald darauf wechselte er an die Schule in Ramsau, wo das Paar seine erste gemeinsame Wohnung bezog. Als der junge Lehrer wieder versetzt wurde, wählte man den neuen Einsatzort Gars als Lebensmittelpunkt, baute und bezog hier 1977 ein eigenes Haus. Vier Söhne wurden dem Ehepaar in den Jahren 1968 bis 1979 geboren, drei sind verheiratet und machten mit zwei Enkeltöchtern und fünf Enkelsöhnen Annemarie und Georg Otter zu stolzen Großeltern.
Als Lehrer in Gars engagierte sich Georg Otter schon bald in der lokalen Politik. Er war zwölf Jahre Gemeinderat, bevor er im Jahr 1990 zum Bürgermeister gewählt wurde, ein Amt, das er 18 Jahre lang innehatte. Laut eigenem Bekunden war es ihm in diesem Amt besonders wichtig, das menschliche Miteinander zu fördern, die Verantwortlichkeit des Einzelnen und das Füreinander zu stärken.
Annemarie Otter engagierte sich lange Jahre, von 1985 bis 2007, mit Hingabe als Mesnerin der Pfarr– und Klosterkirche Gars.
Als besondere Anerkennung seines über seine Pflichten hinausgehenden Wirkens als Bürgermeister und als Inhaber weiterer Ämter, besonders als Unterstützer des „Vereins MühldorferNetz“, erhielt Georg Otter im Jahr 2013 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Im Ruhestand leistet der Altbürgermeister wöchentlich ehrenamtlichen Dienst an derKlosterpforte der Redemptoristen. Als Großeltern, darin sind sich die Eheleute einig, haben sie derzeit „ständig neue Aufgaben und das ist wunderbar! Einfach schön ist es, wenn man für die Enkelkinder etwas tun kann“.
Das eigene Haus haben Annemarie und Georg Otter vor einigen Jahren der Familie eines Sohnes überlassen und gegen ein Apartment in der Wohnanlage „Betreutes Wohnen“, die während der Amtszeit Georg Otters als Bürgermeister in Gars errichtet wurde, eingetauscht. mün