Corona: Börsen in freiem Fall

von Redaktion

Die Rezessionsgefahr wächst – Reisemesse ITB in Berlin abgesagt

München – Die Corona-Krise hat immer größere Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft. Der Börsenkursrutsch aus Sorge vor einer Pandemie erreichte am Freitag mit einem Dax-Verlust von zeitweise mehr als fünf Prozent einen vorläufigen Höhepunkt. Mit einem Sturz um gut 12,5 Prozent seit dem vergangenen Freitag erleben die Anleger die schwärzeste Börsen-Woche seit Beginn der Weltfinanzkrise 2008.

Im Interview mit unserer Zeitung sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, dass er ein Abgleiten Deutschlands in die Rezession befürchte. Der Staat prüft bereits, wie er vom Virus betroffenen Firmen helfen kann. Die Bundesagentur für Arbeit prüft Kurzarbeitergeld, etwa wenn Lieferketten gekappt seien und deswegen in Betrieben nur eingeschränkt gearbeitet werden könne. Ähnlich war man bereits in der Finanzkrise verfahren.

Bislang gibt es in Deutschland laut Robert Koch-Institut mehr als 50 Nachweise von Coronavirus-Infektionen. Allein im Landkreis Heinsberg (NRW) erhöhte sich die Zahl auf 37. Kitas und Schulen bleiben dort die ganze kommende Woche geschlossen.

Am Freitagabend wurde die Reisemesse ITB in Berlin abgesagt. Zuvor hatten sich immer mehr Aussteller abgemeldet, nicht nur aus China. Die Regierung in der Schweiz untersagte alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern – darunter den Genfer Autosalon und die Basler Fasnacht. Kanzlerin Angela Merkel plädierte derweil für „Maß und Mitte“ beim Umgang mit dem Coronavirus. Bei ihrem Auftritt in Stralsund verzichtete sie aber darauf, Gästen die Hand zu schütteln.

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