Berlin – Angesichts von immer mehr Menschen mit Demenz machen sich Patientenschützer und die SPD für bessere Betreuungsangebote in den Krankenhäusern stark. Es brauche endlich mobile Teams als spezielle „Demenzbegleiter“, die sich um solche Patienten auf allen Stationen kümmern, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. „Das würde auch Pflegekräfte und Mediziner deutlich entlasten.“ Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach unterstützte die Forderung und sieht auch gesetzlichen Handlungsbedarf.
Für Betroffene sei das Krankenhaus „ein gefährlicher Ort“, erläuterte Brysch. Demenz werde oft nicht erkannt oder berücksichtigt. Zudem förderten die fremde Umgebung, fehlende Bezugspersonen und mangelnde Kommunikation Angstzustände. Spezielle Begleiter kosteten zusätzliches Geld. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei gefordert, eine Gesetzesgrundlage zur Finanzierung zu schaffen.
Lauterbach nannte die Idee richtig. „Dadurch würden die negativen Auswirkungen von Krankenhausaufenthalten gemildert und das Behandlungsergebnis verbessert“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. „Wir sollten gesetzlich verankern, dass Krankenhäuser ab einer bestimmten Größe Demenzbegleiter einsetzen.“