Krise vor Weihnachten

von Redaktion

Frankreich: Neue Proteste gegen Rentenpläne

Paris – Eine Woche vor Weihnachten kämpfen in Frankreich erstmals alle großen Gewerkschaften gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron. Laut Innenministerium gingen gestern 615 000 Menschen auf die Straße, 76 000 alleine in Paris. Seit zwei Wochen haben die Streiks und Proteste Frankreich und vor allem Paris fest im Griff. In einigen Orten fiel wegen der Ausstände der Strom aus.

Die Rentenreform, mit der die Mitte-Regierung die Zersplitterung in 42 Renten-Einzelsysteme beenden will, spaltet das Land. Bisherige Zugeständnisse reichen den Gewerkschaften nicht aus. Millionen Franzosen haben Angst, ob sie überhaupt in die Weihnachtsferien fahren können. Eisenbahner hatten bereits angekündigt, dass es keine „Waffenruhe“ geben werde, sollte die Regierung nicht einlenken.

In Paris leiden die Menschen seit fast zwei Wochen unter der Situation im Nahverkehr – die Stimmung ist zunehmend aggressiv. Es fahren kaum Metros, die Stationen sind überfüllt. Viele kommen nicht oder zu spät zur Arbeit – und anschließend nicht wieder nach Hause. Besonders die Menschen, die aus den Vorstädten ins Zentrum fahren, trifft es hart. Auch im Fernverkehr ist die Lage angespannt. Am Dienstag legten rund 75 Prozent der Lokführer die Arbeit nieder.

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