Berlin – Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat nach einer Gruppenvergewaltigung in Mülheim an der Ruhr Polizeiforderungen nach einer Absenkung des Alters für die Strafmündigkeit bei Kindern zurückgewiesen. Lambrecht sagte der „Augsburger Allgemeinen“, Empörung allein sei „kein guter Ratgeber“. Jugendämter und Familiengerichte hätten bereits die Möglichkeit, der Gewalt von Kindern in entsprechenden Fällen zu begegnen. „Der Staat hat die Mittel in der Hand, um auch auf Straftaten von Kindern konsequent und angemessen reagieren zu können“, sagte die Ministerin. „Als äußerste Mittel sind dabei auch die Entziehung des Sorgerechts oder die Unterbringung in einem Heim oder in einer Pflegefamilie möglich.“ Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Eine Gruppe von 14- und Zwölfjährigen soll in Mülheim eine junge Frau vergewaltigt haben. In Deutschland können Täter erst mit Vollendung des 14. Lebensjahres für Straftaten zur Verantwortung gezogen werden.
Unterdessen wurde bekannt, dass es auch in Herne einen sexuellen Übergriff auf eine 14-Jährige durch Gleichaltrige gab.