Justiz prüft U-Boot-Verkauf

von Redaktion

Staatsanwalt ermittelt wegen Korruption

Bochum – Der Verkauf deutscher U-Boote an Israel beschäftigt jetzt auch die Justiz in der Bundesrepublik. Die Staatsanwaltschaft Bochum habe im Zusammenhang mit dem Rüstungsgeschäft wegen möglicher Korruptionsdelikte ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet, teilte ein Sprecher der Justizbehörde am Dienstag mit. Das „Handelsblatt“ hatte zuvor berichtet, die Ermittler prüften, ob bei dem Milliardendeal Schmiergelder geflossen seien.

Die Bundesregierung hatte im Herbst 2017 den Weg für den Verkauf dreier U-Boote an Israel freigegeben. Deutschland unterstützt das 1,8 Milliarden Euro teure Projekt, weil es sich für die Sicherheit des Staates Israel besonders verantwortlich fühlt. Vor einer Lieferung sollen aber nach Medienberichten alle Verdachtsmomente ausgeräumt werden.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte, Anlass für die Einleitung des Ermittlungsverfahrens sei die Auswertung der internationalen Presseberichterstattung zu dem Fall. Die Affäre schlägt in Israel hohe Wellen, wo im vergangenen Sommer sogar Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von der Polizei dazu befragt wurde. Er galt zwar nicht als Verdächtiger. Israelische Medien berichteten aber zuletzt, der Generalstaatsanwalt prüfe neue Vorwürfe gegen Netanjahu.

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