Augsburg erlässt Sprach-Leitfaden

von Redaktion

Geschlechtsneutrale Begriffe erwünscht – Fachkraft statt Fachmann

Augsburg/München – Die Stadt Augsburg erlässt für ihre Angestellten ein Gender-Regelwerk. Einzelne männlich geprägte Begriffe wie Mannschaft, Fachmann, Teilnehmer oder Teamleiter seien künftig unerwünscht, heißt es in der „Arbeitshilfe für die Verwendung geschlechtersensibler Sprache“, der unserer Zeitung vorliegt. Die Stadt Augsburg bekenne sich „zur Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern“, erklärte Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU), der auch Vorsitzender des Bayerischen Städtetags ist. Dazu gehöre ein „geschlechtersensibler Sprachgebrauch“. In dem Leitfaden, der ab 1. Februar gelten soll, sind beispielhaft Formulierungen aufgeführt, die vermieden oder als geschlechtsneutral bevorzugt werden sollen. So wird statt Teamleiter der Ausdruck Teamleitung vorgeschlagen, statt Fachmann soll es Fachkraft heißen, statt Teilnehmer die Teilnehmenden. Die Mütterberatung soll in Elternberatung umbenannt werden.

Augsburg geht allerdings nicht so weit wie die Stadt Hannover, die ebenfalls einen Leitfaden für „geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ herausgegeben hat und dabei auch den umstrittenen Genderstern befürwortet. So soll es künftig „Liebe Kolleg*innen“ heißen. Augsburg lehnt den Genderstern ab, er entspreche nicht den Regeln der deutschen Rechtschreibung.

Das bayerische Finanzministerium hat unterdessen am 2. Januar alle Ministerien und Behörden angewiesen, bei Stellenausschreibungen im öffentlichen Dienst das dritte Geschlecht zu beachten. Es müsse künftig m/w/d heißen – das d steht für divers.  dw

Artikel 8 von 79