Flüchtlingszahl sinkt auf 160 000

von Redaktion

Innenminister Seehofer im Interview: Unsere Maßnahmen greifen

München – Die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland ist weiter gesunken. Für heuer rechnet das Bundesinnenministerium mit rund 160 000 Ankünften. „Wir sind mit unseren Maßnahmen durchaus erfolgreich“, sagte Minister Horst Seehofer (CSU) unserer Zeitung. „Die Obergrenze von rund 200 000 Migranten erreichen wir in diesem Jahr bei Weitem nicht, auch nicht den Korridor von 180 000 aus dem Koalitionsvertrag.“ Als Grund nannte er unter anderem das striktere Grenzregime, das potenzielle Migranten vom Weg nach Deutschland abhalte.

Die Zahl sinkt seit dem dramatischen Jahr 2015 mit 890 000 Asylsuchenden stetig. 2016 nannten die Behörden 280 000 Asylsuchende, 2017 waren es noch 186 000. Nach den jüngsten Daten des Asyl-Bundesamts für Oktober kommen aktuell 24 Prozent der Erstanträge aus Syrien, 11 Prozent aus dem Iran, jeweils 9 Prozent aus dem Irak und der Türkei, knapp gefolgt von Afghanistan und Nigeria.

Seehofer warnte davor, das Thema Migration zu unterschätzen. Wie stark die Schwesterpartei CDU bei den Regionalkonferenzen zur Neuwahl des Parteivorsitzenden über Migration spreche, „zeigt, dass das Thema die Menschen wohl doch interessiert“. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte kürzlich den CDU-Politiker Friedrich Merz indirekt aufgefordert, weniger intensiv über das Thema Asyl zu reden. Man habe seit 2015 „eigentlich über nichts anderes diskutiert“, sagte Söder.

Im Umgang mit kriminellen Zuwanderern warb Seehofer für einen Null-Toleranz-Kurs. „Der Staat muss Zähne zeigen.“ Straftäter müssten „mit aller Härte des Rechtsstaats zur Verantwortung gezogen werden, anschließend auch unnachgiebig außer Landes gebracht werden“.  cd

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