Berlin/München – Ein künstlicher Geysir in der Mitte eines Kreisverkehrs, ein störender Zebrastreifen oder ein ungenutzter Krankenwagen für Wölfe: Der Bund der Steuerzahler hat in seinem gestern veröffentlichten „Schwarzbuch“ zum 46. Mal „skurrile Verschwendungen“ von Steuergeldern angeprangert. Insgesamt dokumentiert der Steuerzahlerbund 109 exemplarische Fälle auf kommunaler, Landes-, Bundes- sowie EU-Ebene.
Beispiel Monheim am Rhein: Die nordrhein-westfälische Stadt will in einem vielbefahrenen Kreisverkehr einen künstlichen Geysir installieren. Nach der Idee eines Schweizer Künstlers soll in bestimmten Abständen eine Wasserfontäne in die Luft schießen, um Einwohner und Besucher zu begrüßen. Damit der plötzlich ausbrechende Geysir keine Verkehrsunfälle auslöst, will die Stadt zusätzlich eine Ampel errichten: Sie soll verhindern, dass Autofahrer in den Kreisverkehr einfahren, während die Fontäne sprudelt. Kostenpunkt für Geysir und Ampel: geschätzte 415 000 Euro.
Auch in Bayern haben es einige Fälle ins Schwarzbuch geschafft. Etwa König Ludwigs Venusgrotte bei Schloss Linderhof, deren Restaurierung immer teurer wird. Auch die hohen Kosten des derzeit im Bau befindlichen Arnulfstegs in München empören den Steuerzahlerbund.