Weckruf des Weltklimarats

von Redaktion

Experten warnen – Deutschland hinkt bei Klimaschutz hinterher

Incheon/Berlin – Missernten, Dürren, steigende Meeresspiegel: Die Begrenzung des Klimawandels und seiner Folgen wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen fordert in einem Sonderbericht rasches Handeln in allen Bereichen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Zwar seien die Folgen für die Weltbevölkerung dann immer noch dramatisch. Eine Erwärmung um zwei Grad würde die Lebensgrundlagen für hunderte Millionen Menschen aber noch viel stärker bedrohen.

Im Pariser Klimaabkommen hatte die Weltgemeinschaft sich darauf verständigt, den Klimawandel bei „deutlich unter zwei Grad“ zu bremsen, möglichst aber schon bei 1,5 Grad. Wissenschaftler wurden beauftragt, auszuarbeiten, ob und wie das machbar ist. In der Nacht zum Montag legten sie ihre Ergebnisse in Südkorea vor. Die Daten stammen unter anderem von einer Messstation auf der Zugspitze.

„Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, erfordert rasche, weitreichende und beispiellose Veränderungen in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft“, erklärte der Klimarat IPCC im Anschluss an eine mehrtägige Sitzung in der Küstenstadt Incheon. Es gehe um Energie, Industrie, Gebäude, Transport, Landnutzung und Städtebau. Der globale Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) müsste für das 1,5-Grad-Ziel von 2010 bis 2030 um 45 Prozent fallen und 2050 netto bei null liegen.

Deutschland hinkt im Klimaschutz den eigenen Zielen hinterher. Eine Kommission soll noch 2018 einen Plan für den Ausstieg aus der Kohlestrom-Gewinnung vorlegen, zum Verkehr tagt nur eine Arbeitsgruppe.

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