„Bankenrettung ein Riesenskandal“

von Redaktion

Ifo-Präsident Fuest kritisiert Stützungspolitik während Finanzkrise

München – Zehn Jahre nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers hat ifo-Präsident Clemens Fuest die Bankenrettung der damaligen Bundesregierung scharf kritisiert. „Es ist ein Riesenskandal, dass Milliardenverluste der Banken auf die Steuerzahler abgewälzt wurden, während sie sich zuvor mit Rückendeckung implizierter Staatsgarantien bereichert hatten“, sagte der Ökonom im Interview mit unserer Zeitung. Investmentbanker seien damals mit ihren spekulativen Geschäften sehr hohe Risiken eingegangen und hätten am Ende nur Trümmer hinterlassen, die der Staat dann wegräumen durfte. Die Bundesregierung hätte entschlossener die Aktionäre der Banken haften lassen müssen, sagte Fuest.

Der heutige Bundesfinanzminister Olaf Scholz hält die Bankenrettung mit Steuermilliarden hingegen für alternativlos. Man habe damals den kompletten Zusammenbruch der deutschen Finanzwirtschaft verhindert. Gekostet habe das allein den Bund bislang mehr als 30 Milliarden Euro. Eine genaue Bilanz könne man erst ziehen, wenn alle Maßnahmen in einigen Jahren beendet seien. sh

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